planBerlin. - Bis Ende 2015 werden voraussichtlich in zwei Drittel aller Länder der Welt gleich viele Mädchen und Jungen zur Grundschule gehen. Doch Mädchen sind nach wie vor massiver Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Das ist das Ergebnis des Plan-Berichts "Das 'Unfinished Business' der Mädchenrechte: Packen wir es an!". Plan International stellte den Bericht zur Situation von Mädchen auf der Welt am Dienstag bei einem Fachdialog im Entwicklungsministerium in Berlin vor.

Maike Röttger, Vorsitzende der Geschäftsführung von Plan International Deutschland, und die Schauspielerin Marion Kracht präsentierten den Bericht im BMZ. Gastautorinnen und -autoren wie Mariane Pearl, Jimmy Carter und viele weitere ziehen darin Bilanz zur Lage der Mädchen.

Die Fakten des Reports zeigen Handlungsbedarf, so Plan: Jedes Jahr werden 15 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet. 62 Millionen Mädchen im Grund- und unteren Sekundarschulalter gehen nicht in die Schule. Für ein Mädchen in Südsudan ist es drei Mal wahrscheinlicher, an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt zu sterben, als die Grundschule abzuschließen. Weltweit haben 30 Prozent der 15- bis 19-jährigen Mädchen Gewalt durch eine ihnen vertraute Person erfahren.

"Die Vereinten Nationen haben die Stärkung von Mädchen und Frauen zu einem der drängendsten Ziele der neuen Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele (SDGs) gemacht", sagte Maike Röttger. "Erst wenn wir konsequent gegen Kinder- und Zwangsheiraten oder Gewalt wie weibliche Genitalverstümmelung vorgehen und Mädchen angemessen beteiligen, können wir dieses Ziel erreichen. Wir halten es für wichtig, dass die Bundesregierung die Förderung von Mädchen als Schwerpunkt in der deutschen Entwicklungspolitik verankert. Dazu gehört, dass finanzielle Mittel für Projekte zum Schutz und zur Förderung von Mädchen und Frauen bereitgestellt werden."

Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär, betonte: "Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass die Rechte und die Würde von Mädchen verletzt werden. Deutsche Entwicklungspolitik setzt sich weltweit dafür ein, dass Mädchen eine gewaltfreie Umgebung und Zugang zu Bildung haben. Oft sind es gerade Mädchen, die Veränderungen innerhalb ihrer eigenen Familien und in der Gesellschaft bewirken. Sie verdienen dafür unsere Anerkennung und Förderung."

Schauspielerin Marion Kracht, die sich seit Jahren für Plans "Because I am a Girl"-Kampagne für Mädchenrechte einsetzt, drückte zum Auftakt einer bundesweiten Beleuchtungsaktion zum Welt-Mädchentag mit Staatssekretär Silberhorn symbolisch den Starthebel, um den Sitz des Entwicklungsministeriums, das elf Stockwerke hohe "Europahaus" im Herzen Berlins, in leuchtendes Pink zu tauchen. "Die Benachteiligung von Mädchen kennt viele Gesichter – mit dem Report verleiht Plan ihnen eine Stimme. Ihre Geschichten und Schicksale überzeugen uns alle davon, dass wir sie in Zukunft noch gezielter fördern müssen, damit die Überwindung der Armut gelingt", sagte Marion Kracht.

Zum Welt-Mädchentag am 11. Oktober werden in ganz Deutschland mit Unterstützung der ehrenamtlichen Plan-Aktionsgruppen fast 50 markante Gebäude und Wahrzeichen pink beleuchtet.

Quellen: www.plan.de  | www.bmz.de 


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