bfdwBerlin. - Für Brot für die Welt sind Risikoversicherungen gegen die Folgen des Klimawandels ein Beitrag, Menschen in armen Ländern zu unterstützen, wenn sie Opfer von Dürren, Überschwemmungen oder Ernteausfällen werden. Aus diesem Grund hat Cornelia Füllkrug-Weitzel von Brot für die Welt am Sonntag eine symbolische Versicherungspolice an Thomas Silberhorn, den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) übergeben.

"Eine Klimarisiko-Versicherung kann Menschen schützen und ihnen in Notlagen helfen. Daher begrüßen wir diese Initiative der G7-Staaten", erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel vom evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt. Bei einem Side-Event zur G7-Versicherungsinitiative im deutschen Pavillon auf der Pariser Klimakonferenz wies sie darauf hin, dass niemand vom Versicherungsschutz ausgeschlossen werden dürfe. Damit dieser Schutz auch den ärmsten Menschen zur Verfügung steht, bieten die in der internationalen Act Alliance organisierten Hilfswerke ihre Unterstützung bei der Umsetzung entsprechender Versicherungskonzepte vor Ort an.

Bei dem G7-Gipfel in Elmau im Sommer hatte die deutsche Regierung dafür plädiert, das Konzept der Klimarisiko-Versicherung auszuweiten. Ziel der Initiative ist, die Zahl der weltweit Versicherten von rund 100 Millionen auf 500 Millionen arme und verletzliche Menschen bis 2020 auszuweiten. Die Industriestaaten wollen die Initiative, die sowohl direkte Privatversicherungen sowie eine Versicherung von Staaten und staatlicher Aufgaben im Katastrophenfall vorsieht, mit Millionenbeträgen unterstützen.

Um zu verhindern, dass arme und marginalisierte Menschen beim Versicherungsschutz durch das Raster fallen, müssten die Versicherungsunternehmen wie die zuständigen staatlichen Einrichtungen eng begleitet werden. "Nur eine Beteiligung der Zivilgesellschaft in den betroffenen Ländern kann sicherstellen, dass das Geld bei den Richtigen ankommt, und dass die Versicherungsleistung den Bedürfnissen der Betroffenen entspricht", sagte die Füllkrug-Weitzel.

Für Brot für die Welt steht in Paris der Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten (Loss and Damage) im Mittelpunkt. Das Thema gehe weit über Versicherungslösungen hinaus: "Die Risikoversicherung kann in ihrer Begrenztheit keinesfalls die verbindliche Einbeziehung von Loss and Damage in ein globales Abkommen ersetzen", betonte Füllkrug-Weitzel. Denn gegen schleichende Klimaänderungen wie den Meeresspiegelanstieg und damit gegen versinkende Inselstaaten gibt es keine Versicherung. Füllkrug-Weitzel: "Für diese Menschen muss die Solidargemeinschaft einstehen. Deswegen muss Loss and Damage im Pariser Abkommen enthalten sein".

Quelle: brot-fuer-die-welt.de


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