klimagipfel paris cop21 300Paris. - Beim Klimagipfel in Paris ringen die Staaten in zähen Verhandlungen darum, ob und wie weit die Tür hin zu einer neuen klimagerechten Welt aufgeht. Eine Gruppe von mehr als 100 Staaten - darunter die kleinen Inselstaaten, besonders verletzliche Entwicklungsländer, die USA und die EU - drängen auf die notwendige Ambition des Abkommens. Dabei bleiben sie bislang aber Antworten zur erforderlichen Finanzierung schuldig, kritisierte Germanwatch am Donnerstag. China und Malaysia - als Sprecher einer Gruppe von Schwellen- und Industrieländern - blockierten derzeit noch den Weg zu mehr Verantwortungsübernahme durch die großen Schwellenländer.

"Das Pariser Ergebnis wird nur dann einen Weg aufzeigen, wie die Erwärmung auf unter 2 oder gar 1,5 Grad gehalten wird, wenn die unzureichenden Klimaziele der Staaten noch vor 2020 erhöht werden", sagte Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Jetzt wird sich entscheiden, ob die Regierungschefs bereit sind, den großen Ankündigungen vom Beginn des Gipfels die notwendigen Mandatserweiterungen folgen zu lassen."

China und Malaysia müssten die Verantwortung großer Schwellenländer akzeptieren, fordert Bals. Um das zu ermöglichen, müsse die EU bis Freitagabend zusagen, ihr Klimaziel für 2020 auf 25 Prozent CO2-Reduktion zu erhöhen und bis 2018 ein höheres Ziel als die bisherigen minus 40 Prozent für 2030 zu verhandeln. Saudi-Arabien aber müsse aufpassen, nicht zum Symbol der Selbstzerstörung der Welt zu werden. "Es ist unerträglich, wie das Land die Existenz vieler Staaten aufs Spiel setzt, um die notwendige Strukturreform zu verhindern", so Bals.

Der EU sei derzeit mit dem international zugesagten Ziel von 20 Prozent CO2-Reduktion bis 2020 nicht auf einem Pfad, mit dem das Zwei-Grad-Limit eingehalten werden kann, kritisierte Germanwatch. Diese Schwäche nutzten die Schwellenländer. Sie argumentierten knallhart gegen eine Neuverteilung der Verantwortung in der Welt.

"Wir müssen hin zu einer dynamischen Interpretation der 'differenzierten und gemeinsamen Verantwortung', weg von den in vielerlei Hinsicht überholten Schubladen von 'Entwicklungs- und Industrieländern'", betonte Bals. Die Gruppe um China und Malaysia argumentiere, dass die Industrieländer ihre in Cancun zugesagten Aktivitäten bis 2020 nicht erfüllten. Deshalb könnten sie jetzt nicht die Schwellenländer für die Zeit nach 2020 in die Pflicht nehmen. Sie drängten weiterhin auf eine schematische Zweiteilung bei den Klimazielen, bei den Transparenzpflichten und bei der Klimafinanzierung. Zugleich blockiere Saudi-Arabien massiv die Einigung auf ein Temperaturziel und die Übersetzung des Ziels in ein starkes Signal aus den fossilen Energien auszusteigen.

=> Klimagipfel in Paris (UNFCCC)

Quelle: www.germanwatch.org 


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