Santiago. - Nachdem Chile, Peru und neun weitere Staaten am Anfang Februar in Auckland, Neuseeland, das Transpazifische Partnerschaftsabkommen (TPP) unterzeichnet haben, versammelten sich tausende Menschen in den südamerikanischen Hauptstädten Santiago de Chile und Lima, um gegen das Abkommen zu protestieren. Die Kritik der Demonstranten richtet sich laut einem Bericht des Lateinamerika-Portals amerika21 gegen die Intransparenz, die Beschneidung der nationalen Souveränität und die Entscheidungsgewalt internationaler Schiedsgerichte sowie die einseitige Bevorzugung großer multinationaler Unternehmen.
"Wir sind keine nordamerikanische Kolonie", riefen die Demonstranten vor dem Regierungsgebäude La Moneda in Santiago de Chile. Der amtierenden sozialdemokratischen Präsidentin Michelle Bachelet warfen sie vor "Verträge genau wie (Ex-Diktator Augusto) Pinochet" zu unterzeichnen.
In Chile haben sich mehrere Bürgerinitiativen gegen das Abkommen gebildet und zahlreiche gesellschaftliche Bewegungen sprechen sich gegen TPP aus. Sie kritisieren, dass die Verhandlungen im Geheimen abgehalten wurden und dass die nationale Souveränität und Gerichtsbarkeit durch internationale Schiedsgerichte gefährdet werde. Die indigenen Völker beanstanden, dass sie nicht mit einbezogen wurden, obwohl durch das Abkommen ihre Rechte beeinträchtigt werden könnten. In Lima sind am Freitag um die 1.500 Menschen auf die Straße gegangen.
Die Demonstration wurde vom der Gruppierung Colectivo Dignidad organisiert. Neben indigenen und feministischen Organisationen haben hauptsächlich Studenten teilgenommen. Der Protestzug wollte bis vor das Kongressgebäude ziehen, jedoch versperrte die Polizei vor der Plaza San Martín die Straße und setzte Tränengas ein. In den darauf folgenden Zusammenstößen wurden mehrere Menschen verletzt, laut einem Korrespondenten des lateinamerikanischen Senders Telesur gab es vier Festnahmen.
Quelle: amerika21.de