Berlin. - Caritas international und die Diakonie Katastrophenhilfe haben am Freitag an die "vergessenen Krisen" in Somalia und im Südsudan erinnert. "Es ist angesichts der Notlage in beiden Ländern eine Schande, wie wenig internationale Hilfe für diese Krisen bereitgestellt wird", heißt es in einem gemeinsamen Statement der beiden Hilfswerke.

"Über das Drama des Syrienkrieges und die Zahl der von dort kommenden Flüchtlinge sind andere humanitäre Katastrophen, wie die Situation von fast zehn Millionen Menschen im Südsudan und in Somalia, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, in Vergessenheit geraten", sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe.

Allein im Südsudan sind nach aktuellen Zahlen der Vereinten Nationen (UN) bis zu 4,8 Millionen Menschen vom Hunger bedroht. Die Situation ist weiterhin instabil, erst Ende des vergangenen Monats mussten angesichts eines erneuten Gewaltausbruchs im Nordwesten des Landes mehrere Zehntausend Menschen aus der Region fliehen. Angesichts der dramatischen Unterversorgung der Bevölkerung im Südsudan appellierte Oliver Müller, der Leiter von Caritas international, an die Konfliktparteien, die Arbeit von humanitären Helfern nicht zu behindern. "Die Sicherheit der Mitarbeiter unserer lokalen Partner und die von Hilfsgüterkonvois muss gewährleistet bleiben. Auch die Vereinten Nationen, die Afrikanische Union und der ostafrikanische Staatenbund IGAD müssten ihre Anstrengungen verstärken, eine Mindestversorgung der Menschen sicherzustellen."

Etwa 1,1 Millionen Menschen sind in Somalia auf der Flucht, etwa 4,7 Millionen Menschen sind nach Angaben der UN auf humanitäre Hilfe angewiesen. Hinzu kommen immer wieder Dürren und Überschwemmungen nach Starkregen, die den Aufbau einer Existenz für die vertriebenen Familien fast unmöglich machen. In diesem Jahr hat das Klima- Phänomen El Nino auch in Somalia die Situation verschärft. "Die Ankündigung Kenias, das Flüchtlingslager Dadaab zu schließen und Hunderttausende nach Somalia zurückschicken zu wollen - also in ein Land, wo das Wort Sicherheit in jeder Hinsicht ein Fremdwort ist, beginnend mit der Ernährungssicherheit, sollte die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft endlich wieder dorthin richten", mahnte Füllkrug-Weitzel.

Die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international arbeiten in Somalia und im Südsudan seit Jahren mit bewährten lokalen Partnern daran, die Situation der Menschen zu verbessern. Betroffene erhalten Nahrungsmittelhilfe und Gutscheine, um sich Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände zu kaufen. Zudem wird die Trinkwasserversorgung in den Camps verbessert, werden Gesundheitsstationen und temporäre Schulen aufgebaut. Die beiden kirchlichen Hilfswerke und ihre Partner erreichen in Somalia und im Südsudan aktuell etwa 670.000 Menschen mit ihrer Hilfe.

Mit der Aktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen" rücken die beiden kirchlichen Hilfswerke jedes Jahr Krisen und Katastrophen in den Vordergrund, die wenig Beachtung in der Öffentlichkeit finden und rufen zu Spenden auf.

Quellen: www.diakonie-katastrophenhilfe.de | www.caritas-international.de 


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.