bmz München. - Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat die Initiative Klinikpartnerschaften mit Schwellen- und Entwicklungsländern gestartet. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und Carolin Kröner von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung überreichten am Montag in München die ersten Förderzusagen an Einrichtungen aus Bayern. Insgesamt sollen rund 100 Partnerschaften mit Kliniken in den Ländern des Südens eingerichtet werden.

"Wir bringen knapp 50 Klinikpartnerschaften auf den Weg und wollen im Gesamtjahr die Zahl von 100 Kooperationen erreichen", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller. "Die Partnerschaften sind ein Gewinnerprojekt für beide Seiten: für die Einrichtungen in Entwicklungsländern, aber auch für das beteiligte deutsche Gesundheitspersonal. So stellen wir die Entwicklungszusammenarbeit mit Hilfe deutscher Kliniken auf breitere Füße."

Jedes Jahr sterben Millionen Kinder, weil sie keinen Zugang zu einfacher Gesundheitsversorgung hatten. Deshalb fördern das Entwicklungsministerium und die Else Kröner-Fresenius-Stiftung mit der Initiative "Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit" Partnerschaften auf Augenhöhe zwischen Kliniken und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland und in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Carolin Kröner erklärte: "Hinter jedem Antrag stehen Geschichten über Engagement und Partnerschaften, Kommunikation über Grenzen hinweg und der Wille, sich gemeinsam für eine bessere Gesundheitsversorgung einzusetzen."

In der ersten Förderrunde der Initiative sind nach Angaben des BMZ Anträge für Partnerschaftsprojekte in 36 verschiedenen Ländern in Afrika, Asien, Südamerika und Osteuropa eingegangen. Eine Förderzusage erhielten bei dem Termin in München auch sechs Partnerschaften aus München, Würzburg, Kaufbeuren und Neuendettelsau. In diesem Jahr sind zwei weitere Förderrunden im Frühjahr und im Herbst geplant.

Folgende Partnerschaften aus Bayern erhielten in München eine Förderzusage:

  • Das Dr. von Hauner’schen Kinderspitals in München kooperiert mit dem Klinikum der Universität Jimma in Äthiopien. Dabei soll die Aus- und Weiterbildung von Ärzten im Bereich Neonatologie gefördert und so langfristig ein Beitrag zur Reduzierung der Kindersterblichkeit geleistet werden.
  • Das Klinikum rechts der Isar der TU München arbeitet mit dem Komfo Anokye Teaching Hospital in Kumasi, Ghana. Ziel ist, die Nutzung des Zentrums für Unfallchirurgie und Orthopädie in Ghana zu verbessern.
  • Der Verein Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. aus Würzburg kooperiert mit dem Leprosy Rehabilitation Center in Ganta, der zweitgrößten Stadt Liberias. Dort soll das Labor ausgebaut und das Personal fortgebildet werden, um schwer kranke Patienten erfolgreich therapieren zu können.
  • Schließlich plant das Missionsärztliche Institut Würzburg eine Partnerschaft mit dem Martin de Porres Hospital im Fischerdorf Eikwe in Ghana. Das ghanaische Fachpersonal soll im Bereich der Mutter-Kind-Gesundheit durch Fortbildungen unterstützt werden.
  • Der Verein Humedica e.V. aus Kaufbeuren setzt sich für eine Partnerschaft in Port-au-Prince, Haiti ein. Im dortigen Hôpital Espoir wird das Krankenhauspersonal zu Hygienestandards geschult, um eine Qualitätsverbesserung in der Patientenversorgung zu erreichen.
  • Das Evangelisch-Lutherische Diakoniewerk Neuendettelsau unterstützt das ländlich gelegene Nkoaranga Lutheran Hospital in Tansania mit dem Projekt „Feuerkinder“. Dabei hilft deutsches medizinisches Personal dem Team in Tansania bei der Behandlung von Kindern mit angeborenen Klumpfüßen.

=> www.klinikpartnerschaften.de 

Quelle: www.bmz.de 


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