Berlin. - Anlässlich der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Buenos Aires (Argentinien) hat Entwicklungsminister Gerd Müller sich für faire Handelsbeziehungen zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern eingesetzt. Bei der Konferenz geht es auch um den künftigen Umgang mit Agrarsubventionen. Für Entwicklungsländer sei die Konferenz wichtig, denn ein starker WTO-Rahmen ermögliche es ihnen, ihre Interessen im Welthandel einzubringen, erklärte Müller.
"Die WTO muss ein klares Signal senden: Wir brauchen einen Durchbruch auf dem Weg vom freien zum fairen Handel", sagte Entwicklungsminister Müller. "Das ist für Entwicklungsländer wichtig und für die WTO selbst auch. Dies ist Garant für einen Welthandel, der auf gemeinsamen Regeln beruht. Fairer Handel heißt, auch im Agrarbereich den Entwicklungsländern einen verbesserten Zugang zu Exportmärkten und Unterstützung beim Aufbau der eigenen Produktion einzuräumen. Die Ministerkonferenz muss dazu ein verbindliches Regelwerk schaffen, das Industrie- und Schwellenländern klare Grenzen für Subventionen setzt. So geben wir ärmeren, weniger konkurrenzfähigen Ländern eine faire Chance auf Entwicklung ihrer eigenen Produktion. Denn diese Länder haben nicht die finanziellen Mittel zu einem Subventionswettlauf."
Afrikas Anteil am Welthandel beträgt bisher lediglich drei Prozent. Damit Entwicklungsländer am weltweiten Handel teilhaben können, verstärkt das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) seine Unterstützung beim Aufbau von Transport- und Energieinfrastruktur sowie der Normung von Produkten und Messverfahren. Das BMZ unterstützt Partnerländer bei der Ausgestaltung einer kohärenten Agrar- und Handelspolitik, zum Beispiel mit der Sonderinitiative "EINEWELT ohne Hunger".
"Entwicklungsländer brauchen Unterstützung beim Aufbau von Infrastruktur, um ihre Chancen auf dem Weltmarkt zu verbessern", sagte Müller. "Vor allem aber müssen wir Handelshemmnisse abbauen: Gute Produkte aus Entwicklungsländern brauchen einen fairen Zugang zum Weltmarkt. Gleichzeitig muss der regionale Handel spürbar belebt werden. Es kann nicht sein, dass es teurer ist, Waren von einem afrikanischen Land zum anderen zu verschicken als von Afrika nach Europa."
Quelle: www.bmz.de