amerika 21Rio de Janeiro. - In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind in Rio de Janeiro die lokale Abgeordnete der Sozialistischen Partei (PSOL), Marielle Franco, und ihr Fahrer in ihrem Dienstwagen erschossen worden. Ihre Pressesprecherin kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus. Franco befand sich nach einer Veranstaltung für die Rechte schwarzer Frauen auf dem Heimweg, als an einer Kreuzung aus einem Nachbarwagen das Feuer eröffnet wurde. Die Ermittler gehen von einer Hinrichtung aus, berichtete das Lateinamerika-Portal amerika21 am Freitag.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine Anhaltspunkte für Tatverdächtige. Doch die offensichtliche Hinrichtung deutet auf eine klare Botschaft an die Öffentlichkeit und Machtdemonstration hin: Medienberichten zufolge erinnert die Art des Verbrechens an die Ermordung der Richterin Patrícia Acioli aus dem Jahr 2011, die gegen sogenannte Milizen ermittelte und, wie sich herausstellte, von diesen ermordet wurde. 

Die Bedrohung durch Milizen ist auch heute aktuell. Allein im Wahlkampf 2016 sind laut amerika21 in der Metropolregion Rio de Janeiro neun Kandidaten und Politiker im Amt durch gezielte Schüsse in der Öffentlichkeit ermordet worden.

Der Mord an Franco weitete sich zu einem großen Politikum aus. De-facto-Präsident Michel Temer (PMDB), der die Ermordung ein feiges Verbrechen nannte, entsandte Verteidigungsminister Raul Jungmann nach Rio. Dieser soll die Ermittlungen persönlich begleiten. Die Regierung bekräftigte zugleich, an der seit Mitte Februar laufenden Militärintervention festzuhalten, so amerika21.

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Quelle: www.amerika21.de 


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