Bonn. - Die Gewalt in Syrien nimmt kein Ende. Vor allem in Douma in der Region Ost-Ghouta sind noch immer zehntausende Zivilisten von den Kämpfen eingeschlossen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) schätzt, dass in den letzten vier Wochen mehr als 133.000 Menschen aus Ost-Ghouta geflohen sind. Der Hilfsbedarf für die Vertriebenen steige dramatisch an, erklärte die UNO-Flüchtlingshilfe am Mittwoch in Bonn.
45.000 Menschen sind in Aufnahmeeinrichtungen in Damaskus untergekommen. 44.000 Frauen, Kinder und ältere Menschen konnten die völlig überfüllten Einrichtungen bereits verlassen. Der UNHCR arbeitet vor Ort mit lokalen Organisationen zusammen, um die Lebensbedingungen zu verbessern. Vor allem die sanitären Anlagen sind ein großes Gesundheitsrisiko.
Seit der Gewalteskalation in Ost-Ghouta hat UNHCR mehr als 60.000 Menschen mit Hilfsgütern und Unterkünften versorgt. Die Bewohner Ost-Ghoutas konnten auf ihrer Flucht fast nichts mitnehmen. 250.000 Menschen sind dringend auf Hilfe angewiesen. Besondere Probleme bereiten fehlende Papiere, getrennte Familien und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit. 22.000 Menschen haben vom UNHCR Rechtsberatung erhalten.
"Zivilisten müssen geschützt und menschenwürdig untergebracht werden. Familien dürfen nicht auseinandergerissen werden. Die Konfliktparteien müssen deshalb das Recht der Familien auf Bewegungsfreiheit respektieren", betonte der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer.
In der Region Afrin warten außerdem mehr als 137.000 Menschen auf Hilfe. Sie sind im Nordwesten von Aleppo in Notunterkünften, beschädigten oder unfertigen Gebäuden, Moscheen und Lagerhäusern untergekommen. Etwa 3.500 Menschen leben aktuell in einem Zeltlager in Fafin. Um Unterkünfte zu stabilisieren, wurden mehr als 1.400 Pakete mit Baumaterialien verteilt. Zusätzlich stellt UNHCR 1.000 Familienzelte bereit.
"Die Not der Menschen in Syrien ist nach sieben Jahren Krieg groß. Die finanziellen Mittel für die Hilfe vor Ort sind knapp. Darum ruft die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des UNHCR, dringend zu Spenden auf", erklärte Ruhenstroth-Bauer.
Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de