Metropolis 2005Berlin (epo). - Die weltweite Armut kann nur besiegt werden, wenn die Städte sich mehr um ihre Armen kümmern. Das erklärte der Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Erich Stather, anlässlich des 8. Metropolis-Weltkongresses, der unter dem Motto "Tradition und Transformation - die Zukunft der Stadt" vom 11. bis 15. Mai in Berlin stattfindet.


"Zwei Drittel aller Kinder in Entwicklungsländern wachsen in einem städtischen Elendsviertel auf. Wir können die weltweite Armut nur dann besiegen, wenn die Städte sich mehr um ihre Armen kümmern. Dazu gehört vor allem eine Verbesserung der Wohnsituation, der Zugang zu Bildung und der Aufbau von Infrastruktur genauso wie die Schaffung von Arbeitsplätzen", sagte Stather. Metropolis, das weltweite Netzwerk der Metropolen und Hauptstädte, feiert in Berlin den 20. Jahrestag seiner Gründung.

"Insbesondere müssen wir in den Slumgebieten der Städte sichere Wohnbauten zur Verfügung stellen und mehr Mittel für die Wasserversorgung und -entsorgung, für Schulen und Krankenhäuser mobilisieren", betonte Stather. Die Bundesregierung werde beim UN-Gipfel zur Überprüfung der Millenniums-Entwicklungsziele im September 2005 auf internationale Beschlüsse drängen, die die Armutsbekämpfung in den Städten stärken.

Bei der Auftaktveranstaltung für Metropolis sprachen neben dem Staatssekretär auch der Bürgermeister von Quezon/Manila, Feliciano Belmonte, der Bürgermeister von Antananarivo/Madagaskar, Patrick Ramiaramanana, Jose Serra, der Bürgermeister der Stadt Sao Paulo sowie die Oberbürgermeisterin von Bonn, Bärbel Dieckmann.

Ein Hauptthema des Kongresses sind die Maßnahmen der jeweiligen Städte zur Verbesserung der Wohnsituation in Slumgebieten und zur Armutsbekämpfung. Die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen forderten mehr finanzielle Mittel von den Regierungen und der internationalen Gebergemeinschaft. Auch von der Weltbank wurde ein stärkeres Engagement bei der Finanzierung der Gemeinden gefordert.

Die Schwerpunkte der deutschen Unterstützung für die Stadtentwicklung liegen nach Angaben des Entwicklungsministeriums (BMZ) in den Sektoren Aufbau und Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung, Wasserver- und Abwasserentsorgung, der Abfallbeseitigung und der Stadtplanung. Positive Erfahrungen habe die deutsche Entwicklungszusammenarbeit beispielsweise beim Aufbau der Wasserversorgung in sambischen Städten, bei der Legalisierung von so genannten Spontan-Siedlungen in Senegal und der Abfallbeseitigung in Maputo gemacht.

Während des Kongresses von Metropolis wird eine Zwischenbilanz der Arbeit der "Städte-Allianz" gezogen. In der Städte-Allianz sind die Weltbank, UN-Organisationen, der Weltverband der Städte und Gemeinden sowie bilaterale Geber wie das BMZ zusammengeschlossen, um ihre Maßnahmen zur Verbesserung von Slums und zur Armutsbekämpfung in Städten besser abzustimmen und auszubauen.

Bislang hat die Städte-Allianz 50 Millionen US-Dollar für Pilotvorhaben aufgebracht und damit Investitionen in einer Höhe von 5 Milliarden US-Dollar angestoßen, u.a. in Daressalaam, Haiderabad, Mumbai (Bombay), Aden (Jemen), Sao Paulo, Rio de Janeiro und Salvador de Bahia. Die Städte-Allianz wurde vor fünf Jahren in Berlin vom damaligen Weltbank-Präsidenten James Wolfensohn zusammen mit Nelson Mandela und Klaus Töpfer auf Einladung von Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul gegründet.

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