Caracas. - Trotz einer schweren sozialen und wirtschaftlichen Krise in Venezuela hat Präsident Nicolás Maduro am Sonntag nach Angaben des Nationalen Wahlrates (Consejo Nacional Electoral, CNE) die Präsidentschaftswahlen gewonnen. Der linksgerichtete Politiker setzte sich nach dem vorläufigen Endergebnis mit 67,7 Prozent gegen seinen Widersacher Henri Falcón durch, auf den 21,2 Prozent der Stimmen entfielen. Das hat das Lateinamerika-Portal amerika21 berichtet.
Der Evangelikale Javier Bertucci erreichte laut amerika21 10,8 Prozent, der vierte Kandidat, Reinaldo Quijada, 0,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 46,1 Prozent auf einem historischen Tiefstand. Der absolute Stimmanteil für Amtsinhaber Maduro sank offenbar auf unter sechs Millionen Stimmen, so amerika21.
Falcón gab am Abend noch vor der Bekanntgabe der Ergebnisse bekannt, die Wahl nicht anzuerkennen. Der ehemalige Weggefährte des 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez argumentierte nach Angaben von amerika21 mit "Unregelmäßigkeiten" im Zusammenhang mit rund 13.000 sogenannten Roten Punkten, Ständen der Regierungspartei PSUV, die in unmittelbarer Nähe der Wahllokale aufgebaut wurden. Dort hätten Venezolanerinnen und Venezolaner ihre Ausweise vorlegen können, um zusätzliche Sozialleistungen zu empfangen.
Die Opposition sieht darin einen Missbrauch staatlicher Mittel für Parteizwecke. Das Ergebnis entbehre "ohne jeden Zweifel jeder Legitimität. Und in diesem Sinne erkennen wir diesen Wahlprozess nicht an", sagte Falcón am Abend vom seinem Wahlkampfzentrum aus, so amerika21.
Quelle: www.amerika21.de