Berlin. - In Indonesien ist die Zahl der Opfer nach dem Erdbeben und dem Tsunami auf der Insel Sulawesi weiter gestiegen. Nach Angaben der Behörden wurde mittlerweile der Tod von mehr als 1.230 Menschen bestätigt. Die indonesische Regierung hat die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Auch Helfer aus Deutschland haben sich auf den Weg gemacht, um die Opfer der Naturkatastrophe mit dem Nötigsten zu versorgen.
Laut Angaben der Vereinten Nationen sind über 1,6 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen, rund 65.000 Häuser wurden stark beschädigt. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Toten in den kommenden Tagen noch ansteigen wird.
Malteser International schickte ein erstes Erkundungsteam in die Krisenregion. Vor Ort sollen die Mitarbeiter in enger Zusammenarbeit mit einer lokalen Partnerorganisation Hilfsgüter verteilen. "Aufgrund der zahlreichen Nachbeben befürchte ich, dass die Zahl der Toten weiter steigen wird. Straßen und Häuser sowie Strom- und Wasserversorgungstellen sind zerstört. Aus vielen Orten gibt es noch keine Nachrichten", sagte Oliver Hochedez, Nothilfekoordinator von Malteser International.
Malteser International verfügt über ein Expertenteam für Nothilfeeinsätze, das im Krisenfall schnelle Hilfe zu den betroffenen Menschen bringen kann. Das Team setzt sich zusammen aus spezialisierten Ärzten, Sanitätern, Krankenpflegern und Logistikern, sowie Fachleuten für Trinkwasser und Hygiene.
Auch CARE arbeitet mit lokalen Partnern in betroffenen Gebieten daran, die Erstversorgung für Menschen zu unterstützen. "Unsere Nothilfeteams sind aktuell dabei, die Schäden und die genaue Bedarfslage zu ermitteln. Die betroffenen Gebiete sind sehr dicht besiedelt. Im schlimmsten Fall wird die Zerstörung an die Auswirkungen des Tsunamis von 2004 herankommen, der katastrophal für das Land war", erklärte CARE-Nothilfekoordinator Wolfgang Tyderle, der die Region gut kennt.
"Das, was die Menschen jetzt am dringendsten brauchen, sind Notunterkünfte, sauberes Wasser und funktionierende Sanitäranlagen, um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern", berichtete Tyderle. "Viele Regionen sind wegen Erdrutschen und Überschwemmungen von der Außenwelt abgeschnitten. Wir arbeiten daran, betroffene Familien so schnell wie möglich zu erreichen."
CARE plant, in den kommenden Wochen bis zu 70.000 Menschen in der Region Donggala mit Unterkünften, sauberem Trinkwasser und anderen Nothilfemaßnahmen zu unterstützen. Der internationale Verbund von CARE hat einen Spendenaufruf von mehr als 4,3 Millionen Euro gestartet. CARE will sich insbesondere um die Versorgung von Frauen und Mädchen kümmern, die im Fall von Naturkatastrophen verstärkt Gefahren wie sexueller Gewalt ausgesetzt sind.
Caritas international hat Teams zur medizinischen Versorgung ins Erdbebengebiet in Indonesien geschickt. Die Mitglieder der drei Einsatzteams sollen die Menschen rund um die Stadt Palu im Nordwesten der Insel Sulawesi behandeln. Der Bedarf an medizinischer Hilfe ist groß, weil hunderte von Menschen durch die Trümmer nach dem Erdbeben verletzt worden sind. Außerdem besteht bei der derzeitigen Trinkwassersituation die Gefahr von übertragbaren Krankheiten.
Die medizinischen Fachteams bestehen aus je 15 Personen, unter ihnen Ärzte, Krankenpfleger, Hebammen und Pharmazeuten. Caritas international leistet diese Hilfe in Zusammenarbeit mit der Universität Gadjah Mada und lokalen Krankenhäusern. Die Ärzte wollen vor Ort die Menschen operieren, die durch die Auswirkungen des Erdbebens verletzt worden sind, und Kranken, Schwangeren, Kindern und alten Menschen die nötige medizinische Versorgung zukommen lassen. Die Ärzte, Pfleger und Hebammen werden sowohl in mobilen Kliniken als auch in den Krankenhäusern vor Ort arbeiten. Caritas international stellte für diese Hilfe 45.000 Euro bereit.
Quelle: www.malteser-international.org | www.care.de | www.caritas-international.de