Bonn. - Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), ist besorgt über die Situation in Syrien und der Umgebung. Im Nordosten Syriens sind neue Kämpfe aufgeflammt, rund 2.000 Menschen stecken in der umkämpften Region Hadschin in der Provinz Deir ez-Zor fest, mehr als 8.500 sind in den letzten Wochen zudem bereits geflüchtet. Sie berichten von katastrophalen Zuständen.
Gleichzeitig hat der Sturm "Norma" im Nachbarland Libanon Chaos in den Flüchtlingslagern angerichtet. Mehrere Tage mit starken Winden, Regen und Schnee haben in dem Land, in dem fast eine Million syrische Flüchtlinge leben, Überschwemmungen und Schäden verursacht. Mit seiner Winterkampagne #schutzschenken unterstützt die UNO-Flüchtlingshilfe Projekte des UNHCR, in denen vor Ort Nothilfe geleistet wird.
"Wir alle haben gerade die Schneemassen in Deutschland vor Augen. Und auch im Nahen Osten wütet aktuell der Winter. Hinzukommen neue Kämpfe in Syrien. Wir dürfen die Menschen vor Ort in dieser äußerst schwierigen Lage nicht alleine lassen", forderte Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe. Ein ungehinderter Zugang zu den Flüchtlingen für die Hilfsorganisationen vor Ort ist aus Sicht der NGO unerlässlich, um lebensrettende Maßnahmen umsetzen zu können.
In den letzten sechs Monaten haben UNHCR-Berichten zufolge Zusammenstöße und Luftangriffe im Südosten Syriens rund 25.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Viele sind erschöpft, zu Fuß geflüchtet und leiden unter den Bedingungen. Einige haben vier oder mehr Nächte in der offenen Wüste, bei starkem Regen und kaltem Wetter verbracht. Und es fehlt an Nahrung und Wasser. Für viele syrische Flüchtlinge im Exil ist es bereits der achte Kriegswinter.
Aktuell spitzt sich die Lage für viele Menschen zu, denn sie haben nach diesen Jahren im Exil nicht mehr die Mittel, um sich gegen die Kälte zu schützen. Besonders schwierig ist es für die ohnehin Schwächsten: kleine Kinder, alte und kranke Menschen. Der UNHCR ist vor Ort in den Flüchtlingslagern: Mobile Flüchtlingsunterkünfte werden gebaut, Decken und Winterkleidung verteilt, Isoliermaterial für Unterkünfte bereitgestellt, Heizöfen installiert und besonders Bedürftige bekommen finanzielle Unterstützung, um z.B. Brennmaterial zu kaufen.
Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de