cbmBensheim. - Am 13. Juni ist Welt-Albinismus-Tag. Aus diesem Anlass weist die Christoffel-Blindenmission (CBM) auf die schwierigen Lebensumstände von Menschen mit Albinismus in Afrika hin. Neben den körperlichen Folgen wie Sehschwäche, Sonnenempfindlichkeit und der Anfälligkeit für Hautkrebs sind Menschen mit Albinismus oft sozial ausgegrenzt oder sogar mit dem Tod bedroht.

Wenn Bernard aus Sambia mit seinen Freunden Fußball spielt, zieht er immer wieder die Blicke auf sich. Denn mit seiner hellen Haut und den weißblonden Haaren unterscheidet er sich ganz stark von den anderen. Der 19-jährige ist das Kind schwarzer Eltern, selbst aber weiß - er hat Albinismus. Menschen wie ihm fehlt das Farbpigment Melanin, das sie vor der Sonne schützt. Die Folgen dieser Erkrankung sind vielfältig. Fast immer gehen sie mit Sehschwäche, Sonnenempfindlichkeit und der Anfälligkeit für Hautkrebs einher.

Hinzu kommt: In vielen Ländern Afrikas sind Menschen mit Albinismus lebensbedrohenden Hetzjagden ausgesetzt. Grund dafür ist der weit verbreitete Aberglaube, dass die Körperteile der Betroffenen Glück oder Reichtum bringen. Menschen mit Albinismus werden daher häufig Opfer von Übergriffen, aber auch von Ausgrenzung. Darauf macht die Christoffel-Blindenmission (CBM) zum Welt-Albinismus-Tag am 13. Juni aufmerksam.

"Die Ausgrenzung beginnt schon in der Schule", erklärte CBM-Vorstand Rainer Brockhaus. In der Regel benötigen Kinder mit Albinismus besondere Hilfsmittel wie Leselupen oder Schulbücher mit größerer Schrift - beides ist aber gerade in Entwicklungsländern an vielen Schulen nicht verfügbar.

Häufig haben die Kinder nicht nur mit ihrer Sehbeeinträchtigung, sondern auch mit dem Spott ihrer Mitschüler zu kämpfen: "Menschen mit Albinismus brauchen unsere besondere Unterstützung", so Brockhaus. "In unseren Projekten setzen wir daher auf eine breite Aufklärung. Außerdem sorgen wir dafür, dass die Betroffenen medizinische Hilfe bekommen und in der Schule die gleichen Chancen haben wie alle anderen Kinder auch."

Auch Bernard, der Junge aus Sambia, musste wegen seiner Augenprobleme die Regelschule abbrechen. Inzwischen geht er auf eine Spezialschule für sehbehinderte Kinder im Norden des Landes. Dabei wird er auch von einer Krankenschwester der CBM-geförderten Partnerklinik in der nahegelegenen Stadt Kitwe betreut. Sie macht regelmäßig Außeneinsätze an Schulen, um Kinder mit Augenproblemen zu identifizieren und zu behandeln.

Und sie hat auch dafür gesorgt, dass Bernard eine Lupe zum Lesen erhält und ein Fernglas, um die Buchstaben an der Tafel zu erkennen. Demnächst soll er außerdem eine Brille bekommen, damit er sich im Alltag draußen besser zurechtfindet. Denn ohne dieses Hilfsmittel kann er nicht weiter als drei Meter sehen. Der junge Mann hofft, dass er mit der Brille auch seine Zukunftsträume verwirklichen kann: Bernard will nach dem Schulabschluss an die Universität gehen und Elektrotechnik studieren.

Quelle: www.cbm.de 


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