Genf. - Auf der Weltartenschutzkonferenz (CITES) in Genf hat eine überwältigende Mehrheit der Regierungsvertreter für den Schutz von Giraffen und gegen den Elfenbeinhandel sowie die Lockerung des Elefantenschutzes gestimmt. Mehrere Regierungsvertreter verwiesen auf die fatalen Auswirkungen von zwei früheren Experimenten zur Freigabe des Elfenbeinhandel in den Jahren 2000 und 2008. Wilderei und illegaler Elfenbeinhandel waren danach deutlich angestiegen.
"Klarer hätte die Absage an den Elfenbeinhandel und die beantragte Lockerung des Elefantenschutzes kaum ausfallen können. Dass die Giraffenentscheidung ebenfalls ein solch deutlicher Erfolg wird, ist historisch. Die Anträge südafrikanischer Staaten sind krachend gescheitert", sagte Daniela Freyer von der Artenschutzorganisation Pro Wildlife, die an der CITES-Konferenz in Genf teilnimmt.
Sambia hatte ursprünglich ein Aufheben des Handelsverbotes für seine Elefantenbestände beantragt (Herabstufung von CITES Anhang I auf II), inklusive einer Freigabe des Elfenbeinhandels. Angesichts heftigen Widerstandes reduzierte Sambia seinen Antrag auf den Handel mit Jagdtrophäen sowie Elefantenlederprodukte aus "Konflikten zwischen Mensch und Elefanten" und verzichtete auf die Elfenbein-Komponente. Der reduzierte Antrag kam schließlich zur Abstimmung und scheiterte mit 22 Ja- zu 102 Nein-Stimmen bei 13 Enthaltungen.
Auch der ursprüngliche Antrag von Botswana, Namibia und Simbabwe auf eine Freigabe des Elfenbeinhandels wurde aufgrund des generellen Widerstands zunächst auf einen einmaligen Abverkauf von Elfenbein-Lagerbeständen und ein anschließendes sechsjähriges Moratorium eingeschränkt. Dieser geänderte Antrag wurde dann auf Antrag von Botswana geheim abgestimmt. Mit 23 Ja- zu 101 Nein-Stimmen bei 18 Enthaltungen wurde auch dieser Antrag mit überwältigender Mehrheit abgelehnt.
Alle Ergebnisse müssen im Plenum der Konferenz, die noch bis zum 28. August in Genf tagt, bestätigt werden. Angesichts der klaren Mehrheitsverhältnisse ist jedoch nicht von einer Wiedereröffnung der Debatten auszugehen.
Zwischen 2007 und 2014 wurde der Bestand afrikanischer Savannen-Elefanten um ein Drittel dezimiert. Derzeit leben etwa 415.000 Elefanten in Afrika, 20.000 Tiere fallen pro Jahr Schätzungen zufolge der Elfenbein-Wilderei zum Opfer. "Behauptungen aus dem südlichen Afrika, die Elefantenbestände wären explodiert und müssten eingedämmt werden, indem man den internationalen Handel mit Jagdtrophäen, Elfenbein und lebenden Tieren propagiert, sind völlig haltlos. Es muss vielmehr um die Frage gehen, wie man die friedliche Koexistenz zwischen Menschen und Tieren fördert", betonte Freyer.
Quelle: www.prowildlife.de