Bonn. - Angesichts der weltweiten Corona-Pandemie hat die UNO-Flüchtlingshilfe, nationaler Partner des UN-Flüchtlingshilfswerkes (UNHCR), auf die ohnehin schon instabile Lage in vielen Ländern hingewiesen. Bürgerkriegsländer wie Syrien, Libyen oder der Jemen stünden vor einem Kollaps, sollte sich die Pandemie dort flächendeckend ausbreiten. Der Ausbruch des Corona-Virus sei eine globale Herausforderung, die nur durch weltweite Solidarität und Zusammenarbeit zu bewältigen ist.
"Trotz Corona muss die internationale Hilfe weitergehen", sagte Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe. "Denn Kriege, bewaffnete Konflikte und Krisen gehen weiter. Und tagtäglich sind weltweit Menschen auf der Flucht: Alle zwei Sekunden flieht weiterhin ein Mensch. Wir müssen daher sicherstellen, dass Jeder - auch Flüchtlinge und Asylsuchende - Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und -diensten hat, und dass Geflüchtete weiterhin die notwendige Hilfe bekommen."
Die bestehenden humanitären Programme, von denen das Leben und Wohlergehen von Millionen von Menschen abhängen, müssten unterstützt werden, betonte Ruhenstroth-Bauer. "COVID-19 hat viele Aspekte des Lebens zum Stillstand gebracht, in Ländern deren Gesundheitssystem schon angeschlagen oder faktisch kaum mehr vorhanden sind, droht nicht nur der Stillstand, sondern ein Zusammenbruch. Wir alle sind aufgefordert, die Menschen in diesen Ländern nicht zu vergessen."
Um Soforthilfe-Maßnahmen im Rahmen der Corona-Krise durchführen zu können, benötigt allein der UNHCR zunächst 33 Millionen US-Dollar (knapp 30,2 Mio. Euro). Für ihre Gesamtmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie brauchen die Vereinten Nationen 255 Millionen US-Dollar (233 Mio. Euro). Darin sind auch die Geldmittel für den UNHCR enthalten.
Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de