uno fluechtlingshilfeBonn. - Weltweit gibt es mehr als 770 Millionen Analphabeten. Inmitten von Krieg und Konflikten wird Bildung oft als Luxus angesehen. Vor allem Flüchtlingskinder sind häufig von Bildung und Schulbesuch ausgeschlossen. Aktuell wird dieser Notstand noch durch die Corona-Pandemie verstärkt. Darauf hat die UNO-Flüchtlingshilfe anlässlich des Welttages der Alphabetisierung (8. September) aufmerksam gemacht.

Die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, ist die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und die Überwindung von Armut. Laut der Studie "Coming Together for Refugee Education", die jüngst vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) veröffentlicht wurde, geht die Hälfte der geflüchteten Kinder nicht in die Schule. Hoffnung machen innovative Projekte vor Ort: vom mobilen Klassenzimmer über Unterricht via Radio bis hin zur Einführung digitaler Angebote.

"Die Lösung der Bildungsmisere ist simpel: nationale Bildungssysteme stärken und Finanzierung sicherstellen. Anderenfalls berauben wir Millionen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihrer Chancen und ihrer Zukunft", erklärte Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.

Die Ergebnisse der Studie sind ernüchternd: Während 77 Prozent der Flüchtlingskinder in die Grundschule gehen, besuchen nur 31 Prozent der Jugendlichen die Sekundarschule. Lediglich 3 Prozent der jungen Flüchtlinge sind in einer Hochschule eingeschrieben. Für Flüchtlingsmädchen ist die Situation besonders dramatisch. Sie haben bereits jetzt weniger Zugang zu Bildung als Jungen, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Sekundarstufe in die Schule gehen, halbiert sich. Auf der Grundlage von UNHCR-Daten schätzt der Malala-Fonds, dass infolge von COVID-19 die Hälfte aller Flüchtlingsmädchen in der Sekundarschule nicht mehr zurückkehren wird, sobald die Klassenräume wieder geöffnet sind.

Quelle: www.uno-fluechtlingshilfe.de 


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