Berlin. - Außergewöhnlich heftige Regenfälle haben in Ostafrika für schwere Überschwemmungen gesorgt. Allein in Äthiopien, im Sudan und Südsudan sind rund 2,5 Millionen Menschen den Wassermassen schutzlos ausgeliefert. Für die nächsten Tage sind weitere Regenfälle vorhergesagt. Aufgrund der Heuschreckenplage und der Corona-Pandemie haben die Menschen keinerlei Reserven mehr. Die Welthungerhilfe hat 250.000 Euro zusätzlich bereitgestellt, um die Familien in betroffenen Ländern mit dem Nötigsten zu versorgen.
Besonders dramatisch ist die Situation in Äthiopien, wo mehr als eine Million Menschen betroffen sind: "Das ist die schwerste Flut seit Menschengedenken. Manche Dörfer warten seit über einer Woche auf Nahrungsmittelhilfe. Äcker und Weideland sind zerstört, viele Nutztiere sind ertrunken", berichtete Matthias Späth, Landesdirektor in Äthiopien. "Dürre, Heuschrecken, Corona und jetzt auch noch Überschwemmungen: Eine Katastrophe der Superlative folgt auf die nächste. Und immer trifft es die Ärmsten und Schwächsten, die ohnehin vor dem Nichts stehen. Die Menschen kommen aus dem Krisenmodus gar nicht mehr heraus".
Auch die Menschen im Sudan erleben eine Jahrhundertflut, nie stand der Nil höher. In der vergangenen Woche hat die Regierung einen dreimonatigen Ausnahmezustand ausgerufen.
Die Zahl extremer Wetterereignisse hat sich seit Anfang der 1990er Jahre verdoppelt. "Wir beobachten, dass der Regen immer häufiger zu früh, zu spät, gar nicht oder in zu großen Mengen fällt, nicht nur in Ostafrika, sondern derzeit auch in der Sahelregion und in Südasien. Das hat fatale Folgen für die Landwirtschaft und die ohnehin sehr schwierigen Lebensbedingungen der Menschen", sagte Bettina Iseli, Programmdirektorin der Welthungerhilfe. "Das Wetter ist einfach unberechenbar geworden. Die Wetterextreme treffen diejenigen am härtesten, die am wenigsten Verantwortung für den Klimawandel tragen."
Die Welthungerhilfe unterstützt die betroffenen Menschen mit Trinkwasserkanistern, Seife und anderen Hygieneartikeln sowie Schlafmatten, Schutzplanen und Moskitonetzen.
Quelle: www.welthungerhilfe.de