Friedrichsdorf. - Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision fordert angesichts der Ankündigung, dass bald ein Impfstoff gegen COVID-19 zur Verfügung stehen könnte, dass das Mittel gerecht verteilt wird. "Am stärksten gefährdete Menschen müssen zuerst geimpft werden, sobald eine Zulassung erfolgt ist", erklärte Fiona Uellendahl, Referentin Anwaltschaft bei World Vision Deutschland.
Die Nachricht von der Entwicklung eines Impfstoffs gegen COVID-19 weckt große Hoffnungen, insbesondere bei den Menschen, deren Leben durch die Pandemie gefährdet ist und deren Lebensgrundlagen durch die wirtschaftlichen Folgen zerstört wurden. Zu den am stärksten gefährdeten Personen gehören Flüchtlinge in überfüllten Lagern und Menschen, die in städtischen Elendsvierteln leben, in denen sich das Virus leichter ausbreiten kann sowie Gesundheitspersonal in ärmeren Ländern, da sie häufig nicht über genügend Schutzmaterialien verfügen.
Die ärmsten Familien und Gemeinden leiden besonders stark unter den Corona Bekämpfungsmaßnahmen und den damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen. "Viele Mütter und Väter haben ihre Arbeit verloren und somit ihr Einkommen", sagte Uellendahl. "Insbesondere Kinder sind dadurch anfälliger für Krankheiten geworden. Unter- und Mangelernährung haben zugenommen. Zehntausende Schüler können seit Monaten nicht mehr zur Schule gehen."
World Vision verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Gemeinschaften in den Entwicklungsländern – zum Beispiel bei der Bekämpfung der Ausbreitung und der Auswirkungen von HIV und AIDS, Ebola und Kinderkrankheiten. "Wir wissen, dass wir die Menschen in unseren Projektgebieten einbeziehen müssen, damit Impfstoffe wirksam eingesetzt werden können", so Uellendahl. Auch die Rolle der lokalen Meinungsführer, darunter Leiter von Religionsgemeinschaften, Gesundheits- und Entwicklungshelfer, sei entscheidend, um die Akzeptanz des Impfstoffs zu gewährleisten.
"Wir sind bereit, eine weltweite Kampagne zur Einführung von Impfstoffen zu unterstützen. Wir werden hierbei die Hunderttausenden von religiösen Respektspersonen und über 200.000 lokalen Gesundheitshelfer, mit denen wir bereits auf Gemeindeebene zusammenarbeiten, einbinden", betonte Dan Irvine, Senior Direktor, Gesundheit und Ernährung bei World Vision International.
World Vision arbeitet in einigen der entlegensten und gefährlichsten Gegenden der Welt. COVID-19 hat in nur wenigen Monaten mehr als 50 Millionen Menschen infiziert, 1,2 Millionen Tote verursacht und jahrzehntelange Entwicklungsfortschritte zunichte gemacht. "Deshalb sind wir zutiefst dankbar für alle Wissenschaftler, die unermüdlich an der Entwicklung eines Impfstoffs gearbeitet haben. Nun muss auch alles dafür getan werden dass alle Menschen gleichermaßen Zugang zu Impfstoffen und Medikamente haben", sagte Uellendahl.
Quelle: www.worldvision.de