savethechildrenBerlin. - Somalia erlebt die schlimmste Dürre seit zehn Jahren. Millionen Menschen hungern und mussten auf der Suche nach Nahrung und Wasser ihr Zuhause verlassen. Das bestätigt eine von Save the Children im November 2021 durchgeführte Befragung von mehr als 12.000 Menschen in 15 von 18 Regionen Somalias. Nahezu 60 Prozent der untersuchten Haushalte gaben an, dass mindestens eine Person in ihrer Familie ihre Einkommensquelle verloren hat – größtenteils aufgrund des Massensterbens von Vieh – und in mehr als einem Drittel der Haushalte musste mindestens eine Person pro Tag auf Nahrung verzichten.

"Es bleibt nur ein kleines Zeitfenster, um eine größere humanitäre Katastrophe zu verhindern", sagte Mohamud Mohamed, Landesdirektor von Save the Children in Somalia. "Wir sind 2011 gescheitert, haben zwar 2016 Fortschritte gemacht, aber stehen jetzt wieder da, wo wir angefangen haben. Wenn Geber nicht schnell handeln, könnten wie 2011 Hundertausende ums Leben kommen. Es gibt so viel Hunger und Not, und Schuld daran ist letztlich der Klimawandel. In Somalia hat es schon immer Dürren gegeben, und die Somalier wissen, wie man damit umgeht. Aber jetzt werden die Abstände zwischen Dürreperioden immer kürzer. Das ist ein tödlicher Kreislauf, der die somalischen Kinder ihrer Zukunft beraubt."

Es ist bereits die dritte große Dürre in Somalia in einem Jahrzehnt: 2011/12 starben trotz früher Warnungen mindestens 260.000 Menschen am Horn von Afrika, weil die internationale Gemeinschaft zu spät reagierte, so Save the Children. 2016/17 waren mehr als 2,9 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen. Durch schnelle und weitreichende Interventionen konnten damals Leben gerettet werden. Heute zeigen jüngste Prognosen, dass von Februar bis Mai 2022 rund 4,6 Millionen Somalier von Hunger bedroht sein werden. Jedoch wurden bisher nur 2,3 Prozent der von den Vereinten Nationen in Antwort auf die Krise geforderten Mittel von den Geberländern bereitgestellt.

Mindestens 1,5 Milliarden US-Dollar werden benötigt, um gefährdeten Kindern und ihren Familien in Somalia Nahrungsmittel, Wasser, Gesundheitsversorgung und Bildung zukommen zu lassen. Save the Children forderte die somalische Regierung auf, der humanitären Hilfe Priorität einzuräumen und dafür zu sorgen, dass die derzeitigen politischen Blockaden innerhalb des Landes die Hilfeleistung für die von der Krise betroffenen Kinder und ihre Familien nicht behindern.

Save the Children unterstützt bereits Menschen in Somalia, die unter den Auswirkungen der Dürre leiden. Die Organisation verteilt Wasser und Bargeldhilfen, behandelt unterernährte Kinder in Gesundheitszentren und ermöglicht Unterricht.

Quelle: www.savethechildren.de


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