savethechildrenBerlin. - Jedes sechste Kind lebte im vergangenen Jahr in einer Konfliktregion, 230 Millionen Kinder sogar in einem besonders gefährlichen Gebiet. Das zeigt der aktuelle Bericht "Krieg gegen Kinder" von Save the Children und dem Osloer Friedensforschungsinstitut PRIO.

Insgesamt lebten 449 Millionen Mädchen und Jungen in Konfliktregionen. Weltweit war damit jedes sechste Kind betroffen, im Nahen Osten sogar jedes dritte. Jemen, Afghanistan und die Demokratische Republik Kongo waren die gefährlichsten Länder für Kinder. Seit 2014 sank zwar zum ersten Mal die Gesamtzahl von Kindern in Konfliktgebieten, doch gleichzeitig lebten neun Prozent mehr als im Vorjahr in besonders gefährlichen Regionen.

"Millionen Kinder wachsen inmitten von bewaffneten Konflikten auf. Jeden Tag werden Mädchen und Jungen getötet, verletzt oder misshandelt. Diese Brutalität hat schreckliche körperliche und seelische Folgen für Kinder. Sie zahlen einen viel zu hohen Preis", sagte Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children. "Kein Verbrechen an Kindern darf ungestraft bleiben!"

Save the Children analysierte für den Report "Krieg gegen Kinder – Tödliches Vergessen" zum siebten Mal gemeinsam mit PRIO die Situation von Kindern in Konfliktgebieten. Zusätzlich zur größten Datenerhebung dieser Art wurde die Medienberichterstattung im Jahr 2022 beleuchtet. Zum Beispiel erhielt der Jemen – das gefährlichste Land für Kinder – nur 2,3 Prozent der Aufmerksamkeit, die die Ukraine bekam. Insgesamt wurde über die Ukraine fünfmal häufiger berichtet als über alle zehn gefährlichsten Konflikte zusammen.

"Die Geber und private Spender*innen haben angesichts des schrecklichen Kriegs in der Ukraine zum Wohl der Menschen schnell gehandelt und ausreichend Mittel bereitgestellt. Das muss auch so weitergehen, aber die Millionen Kinder, deren Schicksale nicht die Schlagzeilen bestimmen, dürfen nicht vergessen werden. Die Weltgemeinschaft muss alle Kinder schützen", forderte Florian Westphal.

Die Hilfe in den zehn gefährlichsten Konfliktregionen ist in diesem Jahr deutlich unterfinanziert. Bis Anfang November 2022 war der Bedarf für humanitäre Hilfe in diesen Staaten nur zu 43 Prozent gedeckt. Für Syrien waren sogar nur 27,5 Prozent sichergestellt. Die Finanzierung der Ukraine-Hilfe (68,1 Prozent) ist aber ein Hoffnungszeichen auch für die "vergessenen" Krisen, denn ist der politische Wille da, kann Hilfe schnell und effektiv zu den Kindern gelangen.

Save the Children ruft alle Regierungen auf, Kindern weltweit die nötige Aufmerksamkeit zu geben, damit sie Unterstützung und Hilfe bekommen. Die zehn gefährlichsten Länder waren 2021: Jemen, Afghanistan, Demokratische Republik Kongo, Somalia, Syrien, Mali, Zentralafrikanische Republik, Nigeria, Burkina Faso und Myanmar.

Quelle: www.savethechildren.de


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