wfp iconBerlin. - Die Klimakrise, explodierende Kosten für Nahrungsmittel, Konflikte und die Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine haben die Zahlen akut hungernder Menschen auf 349 Millionen getrieben. Durch Zuwendungen in Höhe von mehr als 1,7 Milliarden Euro für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP)(2021: 1,2 Milliarden Euro) und wichtige politische Initiativen im Rahmen der G7-Präsidentschaft hat Deutschland sein Engagement 2022 weiter gesteigert.

"Deutschland ist eine treibende Kraft im internationalen Kampf gegen den Hunger. Das zeigt sich nicht nur in großzügiger Unterstützung für WFP-Programme auf der ganzen Welt, sondern auch durch wichtige ressortübergreifende Initiativen, die Hunger als sicherheitspolitisches Thema etabliert haben", sagte Martin Frick, Leiter der WFP-Büros in Berlin und Brüssel. "2022 hat uns vor Augen geführt, wie eng Ernährungs-, Energiesicherheit, Konflikte und Klimakrise miteinander verwoben sind. Hunger ist Symptom und Ursache zugleich und ein Hebel, an dem wir ansetzen müssen, wenn wir aus dieser Krisenspirale ausbrechen wollen."

Das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sind die beiden großen Partner des WFP in Deutschland. Doch auch mit dem Landwirtschaftsministerium (BMEL) hat WFP 2022 enger zusammengearbeitet. Dazu Martin Frick: "Der Kampf gegen den Hunger ist keine Einzeldisziplin, sondern kann nur im Team gelingen. Ich bin froh, dass wir in Deutschland mehrere starke Mitspieler und Mitspielerinnen haben. Akute Nothilfe, Menschen gegen kommende Krisen wappnen und der Umbau globaler Ernährungssysteme sind Elemente einer umfassenden Lösung für die Ernährungskrise. Auf diesem Weg sind wir 2022 ein gutes Stück vorangekommen. Das gibt Hoffnung."

Deutsche Mittel flossen auch 2022 in beide Arbeitsbereiche von WFP – humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Das Auswärtige Amt förderte die Nothilfe und humanitäre Logistik von WFP mit 1,02 Milliarden. Mithilfe dieser Rekordsumme konnte WFP nach dem Angriff auf die Ukraine im Land und den Nachbarländern Menschen mit dringender Ernährungshilfe unterstützen. Deutsches Geld habe auch Transport und Verteilung von ukrainischem Getreide durch WFP möglich gemacht, nachdem die Exporte aus Schwarzmeerhäfen wieder aufgenommen wurden.

Weitere Zuwendungen des Auswärtigen Amts kamen unter anderem Hungernden in Ostafrika, Jemen und Afghanistan zugute, förderten frühzeitige Hilfe vor Klimakatastrophen oder halfen humanitäre Flüge in abgeschnittene Landesteile Haitis aufrechtzuerhalten. Besonders die hohen flexibel einsetzbaren Zuwendungen Deutschlands seien für das WFP wertvoll, denn sie ermöglichten, auf humanitäre Not, oft über Landesgrenzen hinweg und abseits des öffentlichen Fokus, schnell und effizient zu reagieren.

Das BMZ förderte WFP-Maßnahmen, die langfristig Hungerursachen bekämpfen und Menschen gegen die Klimakrise wappnen. Ein großer Teil der insgesamt 707 Millionen Euro aus dem BMZ floss in Länder der Sahelzone, wo umfassende WFP-Programme Kleinbäuerinnen und -bauern helfen sollen, durch nachhaltige Landwirtschaft wieder auf eigenen Beinen zu stehen und damit langfristig Hunger sowie Klimawandel bekämpfen. Weitere BMZ-Mittel ermöglichten zum Beispiel WFP-Resilienz-Programme in Pakistan oder Madagaskar. Auf politischer Ebene haben BMZ-Initiativen wie die Globale Allianz für Ernährungssicherheit (GAFS) oder der auf der Weltklimakonferenz vorgestellte Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken Prozesse angestoßen, um Ernährung zukünftig zu sichern.

Deutschland zählt seit über zehn Jahren zu den wichtigsten Geberländern von WFP – seit 2019 an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten. Damit hat sich die finanzielle Unterstützung aus Deutschland seit 2015 fast versechsfacht.

Quelle: www.wfp.org


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