Berlin. - Knapp einen Monat, nachdem die Taliban Frauen verboten haben, für NGOs zu arbeiten, nimmt Aktion gegen den Hunger schrittweise erste Aktivitäten wieder auf. In Ghor, Helmand, Daykundi und Badakhshan, wo der Zugang zu Gesundheitsversorgung nur sehr eingeschränkt verfügbar ist, werden die mobilen Kliniken wiedereröffnet. Hier erbringen weibliche Fachkräfte grundlegende Gesundheitsdienste für ländliche Gemeinden.
Bis auf die Sicherstellung lebenserhaltender Maßnahmen mussten zuvor alle Aktivitäten im Land vorübergehend eingestellt werden. Allein der Betrieb in zwei Behandlungszentren für lebensrettende Ernährung in der Provinz Helmand wurde zuletzt aufrechterhalten. Dafür hatte das afghanische Gesundheitsministerium eine Ausnahmegenehmigung erteilt, die es Frauen erlaubt, weiterhin in medizinischen Einrichtungen zu arbeiten.
"Diese Ausnahmeregelung ermöglichte es allen unseren Mitarbeitenden, Männern und Frauen, unsere lebenswichtigen Aktivitäten fortzusetzen. Nun nehmen wir den Betrieb unserer mobilen Kliniken in Gebieten, in denen die Gesundheitsversorgung äußerst eingeschränkt ist, schrittweise wieder auf", sagte Samy Guessabi, Länderdirektor von Aktion gegen den Hunger in Afghanistan.
Derzeit arbeiten zwei der mobilen Gesundheitsteams von Aktion gegen den Hunger mit Gemeinden in den Provinzen Ghor und Helmand zusammen. Die Mitarbeitenden von Aktion gegen den Hunger leisten dort medizinische Versorgung für Frauen und Kinder und verbessern die Gesundheits- und Ernährungssituation der Gemeinden. Auch die mobilen Kliniken in Daykundi und Badakhshan sollen wieder öffnen.
Weil es zu wenig Gesundheitszentren in ländlichen Gemeinden gibt, sind mobile Kliniken lebenswichtig. Sie ermöglichen es humanitären Helfer*innen, Menschen in schwer zugänglichen Gebieten grundlegende Gesundheitsdienste anzubieten. Bei schwerer Mangelernährung überweisen die mobilen Teams schwerkranke Kinder und Frauen in Krankenhäuser.
"Seit fast 30 Jahren sind Frauen eine wichtige Säule unserer Arbeit zur Bekämpfung des Hungers in Afghanistan. Gemeinsam mit anderen humanitären Organisationen im Land setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass die Behörden die im Dezember angekündigten Ausgrenzungsmaßnahmen für Frauen rasch beenden. Dieses Verbot gefährdet das Leben von Millionen Menschen im Land", sagte Guessabi.
Quelle: www.aktiongegendenhunger.de