bmz 100Brasilia. - Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich in Brasilia mit der brasilianische Umweltministerin Marina Silva getroffen. Die beiden Ministerinnen gaben gemeinsam den Startschuss für den Fundo Floresta - einen Fonds, der ab sofort Geld für Waldschutz und die nachhaltige Nutzung der Wälder im Amazonasgebiet bereitstellt. Das Entwicklungsministerium (BMZ) zahlt 31 Millionen Euro in diesen Fonds ein. Weitere 93 Millionen Euro gibt die Ministerin für Projekte zur Wiederaufforstung abgeholzter Flächen im Amazonasgebiet frei.

Insgesamt unterstützt das BMZ die neue brasilianische Regierung in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit mit 200 Millionen Euro. Ziel der Maßnahmen ist neben dem weltweiten Klimaschutz eine Verbesserung der Situation der indigenen Bevölkerungsgruppen im Amazonasgebiet. Deren Lebensgrundlage wird durch Entwaldung und andere Übergriffe in ihren Gebieten zerstört. Schulze vereinbarte mit Umweltministerin Marina Silva und mit Indigenenministerin Sonja Guajajara eine enge Zusammenarbeit.

"Ich bin nach Brasilien gekommen, um Gespräche zu führen und zuzuhören: Wo können wir unterstützen, was erwarten die Menschen hier von Deutschland?", sagte Svenja Schulze. "Dabei geht es immer wieder um die Spaltung der brasilianischen Gesellschaft und die enormen Aufgaben, vor denen die neue Regierung steht. Präsident Lula hat versprochen, die Waldzerstörung zu beenden und die Wirtschaft ökologischer und nachhaltiger zu machen. Dieser Strukturwandel wird nur gelingen, wenn er gleichzeitig sozial ist, wenn es gerecht zugeht, und wenn nicht einzelne Regionen oder Bevölkerungsgruppen zurückgelassen werden. Von seinem Erfolg hängt viel ab – für uns alle. Der Wald im Amazonas ist die grüne Lunge der ganzen Welt. Ohne Brasilien wird Klimaschutz nicht funktionieren."

Die 200 Millionen, mit denen das BMZ die neue brasilianische Regierung unterstützt, setzen sich wie folgt zusammen:

>> Mit 93 Millionen Euro unterstützt das BMZ kleinbäuerliche Betriebe bei der Wiederaufforstung von abgeholzten Flächen. Dazu gehört ein Projekt mit dem Instituto Terra, das von dem berühmten Fotografen Sebastiao Salgado gegründet wurde.

>> 35 Millionen Euro fließen über den Amazonienfonds in Projekte, die den Wald vor Zerstörung und Abholzung schützen, unter anderem in mehr als 100 Indigenengebieten. Diese Mittel wurden bereits 2017 von der Bundesregierung zugesagt. Der Fonds wurde jedoch unter der Vorgängerregierung Bolsonaro eingefroren. Mit Amtsantritt der Regierung Lula wurden die Mittel freigegeben und können nun in neue Projekte investiert werden.

>> 31 Millionen Euro stehen über den neu gegründeten Fundo Floresta für Projekte des Waldschutzes und der Bioökonomie zur Verfügung. Es geht darum, die lokale Bevölkerung bei der nachhaltigen Nutzung des Waldes zu unterstützen, beispielsweise bei der Weiterverarbeitung von Früchten wie Paranüssen oder Açaí-Beeren oder von Pflanzen zu Kosmetika oder Medizinprodukten.

>> 30 Millionen Euro stehen in einem Programm zur Verfügung, aus dem kleine und mittlere Unternehmen unterstützt werden, wenn sie in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz investieren.

>> Mit neun Millionen Euro werden kleinere und mittlere Betriebe dabei unterstützt, ihren Sorgfaltspflichten bei der Überprüfung der Lieferketten auf Nachhaltigkeit und Einhaltung der Menschenrechte nachzukommen.

>> Fünf Millionen Euro fließen in ein Beratungsvorhaben zur Förderung von erneuerbaren Energien im Industrie- und Verkehrssektor.

Quelle: www.bmz.de


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