knhDuisburg. - Mehr als 200 Millionen Frauen und Mädchen weltweit sind Opfer weiblicher Genitalverstümmelung, jährlich kommen etwa drei Millionen weitere dazu. Somaliland hat mit mehr als 90 Prozent eine der höchsten Quoten betroffener Frauen weltweit. Die Kindernothilfe leistet hier seit Jahren wichtige Aufklärungsarbeit. Aufgrund der drohenden Hungersnot hat sich allerdings die Situation von Mädchen und Frauen weiter verschlechtert.

"Uns wurde berichtet, dass viele Familien unter Druck stehen, ihre Töchter aufgrund der Krise früh zu verheiraten", erklärte Asia Abdulkadir, Landeskoordinatorin der Kindernothilfe in Somaliland. "Zum einen haben sie dann weniger Kinder zu ernähren und zum anderen kann die Mitgift dabei helfen, die Familie zu versorgen."

Die brutale Praktik der Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen ist tief in den gesellschaftlichen Strukturen von Ländern wie Somaliland verankert. Nicht selten findet der Eingriff unter katastrophalen hygienischen Bedingungen und ohne Betäubung statt. Die Liste der akuten und langfristigen Folgen ist lang. Eltern, deren Töchter nicht diesem brutalen Ritual ohne medizinische Notwendigkeit unterzogen werden, haben häufig mit massivem Druck der Gemeinschaft zu rechnen.

"Wir stärken Frauen und Mädchen seit Jahren mit Aufklärungskampagnen, damit sie ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung einfordern. Damit haben sie in den vergangenen Jahren auch viel erreichen können", sagte Asia Abdulkadir. "Wenn aber Hunger und Not das Leben bestimmen, schwindet häufig das Verständnis der Dorfgemeinschaft für die Rechte der Mädchen."

Die Kindernothilfe und ihre Partner verteilen Nahrungsmittel und Hilfsgüter an besonders betroffene Gemeinschaften. "So können wir den Druck von den Menschen nehmen und weiterhin mit ihnen im Gespräch bleiben", so Abdulkadir.

Quelle: www.kindernothilfe.de


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