dahw neuWürzburg, . - Dieses Jahr könnte entscheidend sein für die Tuberkulose-Arbeit weltweit, verkündet die Weltgesundheitsorganisation WHO anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tags am 24. März. Sie verweist auf ein High-Level-Meeting der UN im kommenden September: Dabei soll sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen damit beschäftigen, wie die „globale Tuberkulose-Epidemie“ beendet werden kann. Einen Vorschlag macht bereits der Titel der angesetzten Versammlung: Es gehe darum, einen „gerechten Zugang zu Prävention, Tests, Behandlung und Pflege“ zu gewährleisten.

„Das beschreibt eigentlich ganz gut die Arbeit der DAHW“, sagt Patrick Georg, Vorstand der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe. „Wir verfolgen genau diese Ziele – nämlich, den Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich vor Tuberkulose zu schützen, sich testen und untersuchen zu lassen, und gegebenenfalls eine Behandlung zu beginnen und auch zu Ende zu bringen.“

Was simpel klingt, ist oft hochkompliziert. Denn: Etwa 10 Millionen Menschen weltweit erkranken jedes Jahr neu an Tuberkulose, unter ihnen etwa 1,2 Millionen Kinder. Die allermeisten dieser Menschen leben aber in Ländern des Globalen Südens und dort oft unter der Armutsgrenze. Saskia Kreibich, Global-Health-Beraterin der DAHW, erklärt, was das bedeutet: „Die Menschen sind von Mangelernährung, schlechten Hygienebedingungen, beengten Wohnverhältnissen und vor allem fehlendem Zugang zu medizinischer Versorgung betroffen.“

Genau dort, bei den vulnerabelsten Personengruppen, setzt die Arbeit der DAHW an. „Wir gehen dorthin, wo die Straßen enden“, so drückt es DAHW-Vorstand
Patrick Georg aus, „dorthin, wo die Menschen am Rande der Gesellschaft leben. Menschen, für die medizinische Versorgung kaum erreichbar ist – sei es geographisch, aus finanziellen, gesellschaftspolitischen oder anderen Gründen. Dort legen wir mit nachhaltigen und ganzheitlichen Projekten die Grundlage für eine langfristige Transformation.“

Die Vision der DAHW: Eine Welt, in der kein Mensch unter Lepra, Tuberkulose und anderen Krankheiten der Armut und ihren Folgen leiden muss. Und das schließt ausdrücklich die Menschen ein, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden. Inhaftierte in äthiopischen Gefängnissen zum Beispiel, Einwohner:innen extrem abgelegener Dörfer im nigerianischen Niger-Delta, südsudanesische Geflüchtete in Uganda, aber auch pakistanische Frauen und Mädchen, deren TB-Infektionen häufig hinter Häusermauern verborgen bleiben.

„Die DAHW setzt auf aktive Fallfindung“, erklärt Vorstand Patrick Georg. „Wir informieren die Menschen vor Ort, bieten ihnen die Diagnostik und begleiten ihre Therapie. Das alles tun wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen und den Nationalprogrammen in den Ländern, um eine nachhaltige, langfristige und ganzheitliche Wirkung unserer Arbeit zu ermöglichen.“ In Tansania beispielsweise wurden Diagnosezentren mitten in den Communities eingerichtet und traditionelle Heilerinnen in die Aufklärungsarbeit mit eingebunden – ein gemeindebasierter Ansatz, der sich bereits bewährt hat.

Auch in die TB-Forschung investiert die DAHW. So unterstützt die Organisation etwa die Arbeit eines jungen Teams in der ugandischen Hauptstadt Kampala, das herausfinden will, wie TB-Betroffene schneller diagnostiziert und behandelt werden können. Erste Ergebnisse dieser Studie sind von ugandischen Regierungsvertretern bereits mit großem Interesse aufgenommen worden.

„Yes! We can end TB“, so lautet das optimistische Motto der WHO zum diesjährigen Welt-Tuberkulose-Tag. Der Zeitplan der Weltgesundheitsorganisation sieht vor, bis zum Jahr 2030 die TB-Inzidenz um 80 Prozent, die Todesfälle um 90 Prozent zu reduzieren. DAHW-Vorstand Patrick Georg: „Ja, Tuberkulose kann eliminiert werden. Aber dazu braucht es gemeinsame Anstrengungen, und vor allem ist es wichtig, dass die Betroffenen gesehen werden.“ Denn nur, wenn ein Bewusstsein da ist für die großen Herausforderungen, denen die Tuberkulose-Arbeit auch heute noch weltweit gegenübersteht, kann ihnen auch begegnet werden.

Quelle: www.dahw.de


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