misereorAachen/Berlin. - Armut und Ungleichheit verursachen Hunger und Mangelernährung in der Welt. Wie sich Ungleichheit auf die Welternährung auswirkt ist Thema des diesjährigen Welternährungsausschusses der Vereinten Nationen (CFS), der in Rom ab dem 23. Oktober tagt.

Anlässlich des Welternährungstages (16. Oktober) äußert sich Lutz Depenbusch, Misereor-Experte für Landwirtschaft und Welternährung:

"Fast jeder zehnte Mensch weltweit hungert. Doch diese Zahl allein zeigt nicht das ganze Ausmaß der Situation. Das Recht auf Nahrung, das für jeden Menschen gleichermaßen gilt, meint mehr als kalorisch satt zu werden. Damit Menschen ihrer Würde entsprechend leben können, ist eine ausgewogene Ernährung nötig. Mit Blick auf die Halbzeit der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) in diesem Jahr muss klar gesagt sein: Die dort definierte Armutsgrenze von 2,15 US-Dollar pro Tag, die ein Mensch als Minimum zum Leben zur Verfügung haben muss, reicht nicht, gesunde Ernährung zu sichern und ist damit unzureichend. Ungesunde Ernährung hat schwerwiegende Folgen. Kinder, die in den ersten 1.000 Tagen ihres Lebens unter Mangelernährung leiden, können sich nicht so entwickeln wie ausgewogen ernährte Gleichaltrige. Ihre Bildungs- und Berufschancen, ja ihr gesamtes Leben werden vielfach beeinträchtigt. Darunter leidet jede und jeder einzelne Betroffene. In der Folge hemmt Mangelernährung die Entwicklung ganzer Gesellschaften.

Es ist nicht akzeptabel, dass aktuell 3 Milliarden, also zwei von fünf Menschen auf der Welt, aus Armutsgründen von gesunder Ernährung abgeschnitten sind. Diesen Menschen fehlen Einkommen im Umfang von nur 2,2 Prozent der Weltwirtschaftsleistung. Der Vergleich verdeutlicht die dramatische Ungleichheit weltweit und zeigt: Wer Hunger und Mangelernährung beenden will, muss verstärkt Armut bekämpfen und Ungleichheit abbauen. Vielfach fehlt hierfür der politische Wille."

Quelle: www.misereor.de

Studie: "Die Armutslücke gesunder Ernährung" und Broschüre "Herausforderung Hunger – Jahresheft Welternährung 23/24".

 

 


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