Berlin. - Anlässlich der bevorstehenden Tansaniareise des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier (30. Oktober bis 01. November) fordern Vertreter:innen der Zivilgesellschaft in Deutschland mit vielfältigen Verbindungen nach Tansania diesen eindringlich dazu auf, den deutschen Kolonialismus in Ostafrika als Unrechtsherrschaft anzuerkennen, die historisch politische Verantwortung für die begangenen Kolonialverbrechen zu übernehmen und die Nachfahr:innen der Opfer des Maji-Maji-Krieges und der deutschen Kolonialherrschaft insgesamt aufrichtig um Entschuldigung zu bitten.
Die Bundesregierung müsse in enger Absprache mit den betroffenen Gemeinschaften die Repatriierung ihrer geraubten Ahnen und die Restitution ihrer Kulturschätze einleiten. Zudem solle sie mit besonders betroffenen Communities und der tansanischen Regierung Verhandlungen über angemessene symbolische und materielle Entschädigungen beginnen, erklären Tanzania-Network.de e. V., Berlin Postkolonial e.V. und Flinn Works.
"Dieser Besuch in Songea muss dazu genutzt werden, eine Bitte um Entschuldigung Deutschlands bei den Nachfahren der Opfer des Maji Maji Kriegs auszusprechen. Eine solche Entschuldigung ist unerlässlich für jede gleichberechtigte deutsch-tansanische Zusammenarbeit, sei es auf politischer, institutioneller oder zivilgesellschaftlicher Ebene," sagt Volker Schauer, Vorstandsvorsitzender von Tanzania-Network.de e.V.
Mnyaka Sururu Mboro, Vorstandsmitglied bei Berlin Postkolonial fordert: "Es ist an der Zeit, dass sich Deutschland unmissverständlich zu seiner kolonialgeschichtlichen Verantwortung bekennt und den Worten dann auch Taten folgen lässt. Wir wollen nicht nur unsere entführten Ahnen und Kulturschätze zurück, wir wollen auch eine Entschädigung für das, was unwiederbringlich zerstört worden ist."
Den ausführlichen Forderungskatalog finden Sie hier: https://tanzania-network.de/themen/majimaji/unsereforderungen
Quelle: www.tanzania-network.de