Das erste Solarkraftwerk der Côte d’Ivoire wurde heute offiziell eingeweiht. Es steht in Boundiali, im Norden des drittgrößten Landes Westafrikas, und wird künftig zehntausende Haushalte und Betriebe mit günstigem und sauberem Strom versorgen. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Dr. Bärbel Kofler, hat heute gemeinsam mit dem ivorischen Premierminister Robert Beugré Mambé und der stellvertretenden Generaldirektorin für internationale Partnerschaften der EU, Myriam Ferran, nicht nur die Einweihung vorgenommen: Zugleich legten sie bereits den Grundstein für die Erweiterung der Anlage, die damit zum größten Solarkraftwerk Westafrikas wird. Die Anlage schafft neben sauberer Energie auch neue Jobs und Perspektiven gerade für junge Leute und kann so helfen, dem islamistischen Terror entgegenzuwirken, der aus dem benachbarten Sahel nach Côte d’Ivoire übergreift.
Dr. Bärbel Kofler: „Immer mehr Geld wird in die weltweite Energiewende investiert. Aber nur zwei Prozent dieser Investitionen fließen nach Afrika. Das muss sich dringend ändern. Denn der Kontinent verfügt über riesige Potenziale für den Ausbau der Erneuerbaren. Die Einweihung des Solarkraftwerks Boundiali setzt hier ein sichtbares Zeichen, das Mut macht für Klimaschutz und Entwicklung. Für Côte d’Ivoire ist das ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des ehrgeizigen nationalen Klimaziels, 45 Prozent des Stroms bis 2030 aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Das Land geht damit mit gutem Beispiel voran im Einsatz gegen die Klimakrise.“
Das auch von der EU geförderte Solarkraftwerk versorgt zunächst rund 35.000 Haushalte und damit mehr als 250.000 Menschen in der Region Bagoué mit sauberem Strom. Es sorgt damit für Licht etwa in Schulen, treibt Maschinen zur Verarbeitung von Agrarprodukten an und liefert Energie für Bewässerungsanlagen, die in dieser von der Landwirtschaft geprägten Region dringend benötigt werden. Damit wird der Ausstoß von 35.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden. Die ivorische Regierung hat sich mit ihren nationalen Klimazielen von 2022 verpflichtet, bis 2030 mehr als 30 Prozent der CO2-Emissionen einzusparen.
Neben der Einweihung wird Kofler auch die Grundsteinlegung für einen Erweiterungsbau des Kraftwerks vornehmen. Durch ihn wird sich die Produktionskapazität Boundialis bis Ende 2025 von 37,5 Megawatt auf 83 Megawatt mehr als verdoppeln. Das Kraftwerk wird damit zum größten Solarkraftwerk Westafrikas (ausgenommen Nigeria).
Überdies fördert Deutschland in Côte d’Ivoire den Ausbau der Netzinfrastruktur, die Verbesserung der Energieeffizienz (etwa im Gebäudesektor), den Stromzugang für arme Haushalte sowie Jobs und Berufsausbildung in der Branche der Erneuerbaren. Mit der im November vergangenen Jahres abgeschlossenen deutsch-ivorischen Klima- und Entwicklungspartnerschaft wird die ivorische Regierung zudem beim Schutz und bei der Wiederherstellung der großen und artenreichen Wälder des Landes unterstützt.
Quelle: www.bmz.de