Bonn/Fulda (epo.de). - Germanwatch hat die Stellungnahme der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz (DBK) zum Klimaschutz begrüßt. Die Bischofskonferenz hatte am Mittwoch in Fulda in ihrem Statement "Der Klimawandel: Brennpunkt globaler, intergenerationeller und ökologischer Gerechtigkeit" eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen und Kompensationen der Hauptverursacher des Klimawandels eingefordert.
Die dramatischen Folgen des globalen Klimawandels werden mittlerweile immer offensichtlicher. Die Deutsche Katholische Bischofskonferenz fordert in ihrer Stellungnahme in doppeltem Sinne Klimagerechtigkeit ein: Erstens sollen die Treibhausgasemissionen zur Eindämmung des Klimawandels drastisch verringert werden. Zweitens sollen die Hauptverursacher-Staaten, darunter auch Deutschland, Unterstützungs- und Kompensationszahlung für die Betroffenen des Klimawandels leisten.
Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, begrüßte die klare Positionierung der katholischen Bischöfe für engagierten Klimaschutz und Gerechtigkeit gegenüber den Betroffenen des Klimawandels als wichtigen Impuls für eine gesellschaftliche Debatte. "Die Deutsche Katholische Bischofskonferenz reagiert mit ihrer Stellungnahme wissenschaftlich sehr fundiert auf den moralischen Skandal des globalen Klimawandels: Verursacher und Betroffene des Klimawandels sind in aller Regel nicht dieselben."
Am verwundbarsten seien die Ärmsten und künftige Generationen, die fast oder gar nicht zum Klimawandel beigetragen haben. "Wenn es gelingt, die zentralen Leitmaßstäbe des Textes "Würde des Menschen als Bild Gottes" und "(abgestufter) Eigenwert der Schöpfung" als Eckpunkte der Klimadebatte in eine weltanschaulich neutrale Sprache zu übersetzen, kann davon ein wesentlicher Impuls für die Debatte weit über die Kirche hinaus ausgehen", so Bals.
Wichtig sei auch, dass in dem Papier Unterstützung der besonders betroffenen Menschen in Entwicklungsländern bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels "nicht als Frage des Mitleids, sondern als Frage der Gerechtigkeit thematisiert wird", sagte Sven Harmeling, Referent für Klima und Entwicklung bei Germanwatch. In diesem Sinne werde in dem Papier gefordert, dass verbindliche vertragliche Verpflichtungen zu Unterstützungszahlungen die bisherigen freiwilligen Zahlungen ablösen.
Germanwatch begrüßte, dass die katholische Kirche als wichtiger gesellschaftlicher Akteur eine klimapolitische Vorreiterrolle Deutschlands und der EU einfordert und dabei an die Vorteile einer engagierten Klimapolitik erinnert, die sich z.B. durch technologische Innovationen im Bereich der Energieeffizienz und der Erneuerbaren Energien ergeben könnten. "Dies ist ein wichtiges Signal in doppelter Hinsicht: Zum einen sendet es eine klare Forderung zum Handeln an die deutsche Regierung, die im kommenden Jahr die EU- und G8-Präsidentschaften übernimmt. Zum einen zeigt es, dass die Forderung nach einer dem Problem angemessenem Klimastrategie gesellschaftliche Unterstützung weit über die Ökoszene hinaus findet."