Der Ort des Treffens, das Luxushotel Kempinski, werde während des Gipfels einem vergoldeten Hochsicherheitstrakt gleichen, so Attac. "Wenn sich die selbst ernannte Elite hinter einem riesigen Metallzaun und zehntausenden Polizisten verschanzen muss, um nicht auf ihre Kritiker zu treffen, ist es höchste Zeit, die eigene Politik in Frage zu stellen", betonte Shahyar.
Attac kritisierte zudem die hohen Kosten für die so genannten Sicherheitsvorkehrungen. "Es ist ein Skandal: Da sollen 92 Millionen Euro für einen 13 Kilometer langen Zaun und den laut Bundeskriminalamt größten Polizeieinsatz in der Geschichte Deutschlands ausgeben werden, damit die G8 ihre PR-Show abziehen können - und gleichzeitig werden in Mecklenburg-Vorpommern massenhaft soziale Projekte gestrichen, weil der Landeshaushalt leer ist", sagte Pedram Shahyar.
"Diese so genannten Sicherheitsvorkehrungen sind reine Panikmache, um den demokratischen Protest gegen die Politik der G8 zu diskreditieren", erklärte der Globalisierungskritiker. Je besser die Infrastruktur für kreative Massenproteste und Gegenaktivitäten sei, umso entspannter würden diese ablaufen. "Wir freuen uns, dass die Schweriner Staatskanzlei uns herzlich willkommen heißt. Jetzt müssen den Worten noch Taten folgen", sagte Shahyar.
Attac hat gemeinsam mit Bündnispartnern zu Gegenaktivitäten während des G8-Gipfels aufgerufen. Das Netzwerk forderte die Landesregierung, den Landkreis Bad Doberan und die Hansestadt Rostock auf, die nötige Infrastruktur für die Unterbringungen der Menschen in Camps und für die geplanten Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Shahyar: "Wer sich den G8-Gipfel einlädt, lädt sich auch den Protest ein."