Von dem Treffen der Umweltminister in Potsdam werden wichtige Vorentscheidungen für den G8-Gipfel im Juni dieses Jahres erwartet. Die Verbände fordern in ihrem Papier unter anderem weitreichende Maßnahmen, um den Klimawandel auf maximal zwei Grad Celsius Erwärmung zu begrenzen. "Nach dem Frühjahrsgipfel der Europäischen Union und den noch ambitionierteren Beschlüssen der britischen Regierung müssen sich jetzt auch die anderen G8-Staaten wie die USA endlich bewegen", forderte Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt & Entwicklung.
Die globalen Treibhausgasemissionen müssten bis 2020 zu sinken beginnen und bis 2050 um mindestens die Hälfte gegenüber dem Jahr 1990 reduziert werden, fordern die NRO. Als Maßnahmen empfehlen die Verbände Anstrengungen zur drastischen Verbesserung der Energieeffizienz sowie zum Ausbau der erneuerbaren Energien sowie verbindliche Nachhaltigkeitskriterien für Bioenergie.
ARTENSTERBEN STOPPEN
Obwohl sich die Staatengemeinschaft bereits auf dem Weltgipfel 2002 in Johannesburg verpflichtete, den weiteren Verlust der biologischen Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen bis zum Jahr 2010 signifikant zu vermindern, schreitet das Artensterben weitgehend unvermindert fort. Die Verbände regten daher an, dass auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm ein Biodiversitätsprogramm verabschiedet wird, das insbesondere Maßnahmen zum Schutz der letzten Primärwälder und der Meere, die Einrichtung eines weltweiten Schutzgebietsnetzes sowie die Entwicklung von Finanzierungsmechanismen für Schutzgebiete umfasst.
Zudem sei, so die Verbände, auch der gerechte Vorteilsausgleich und der Schutz des geistigen Eigentums bei der Nutzung der biologischen Vielfalt zu regeln, wie dies auch die Konvention über biologische Vielfalt (CBD) fordere.
Um endlich Chancengleichheit und Gerechtigkeit herzustellen, sollten die G8-Staaten in ihrer Afrikapolitik auf ein armutsorientiertes Wirtschaftswachstum setzen und die Bemühungen der afrikanischen Staaten im Hinblick auf die Förderung ländlicher Entwicklung, Bildung und die Gestaltung einer gerechteren Handelspolitik unterstützen. Zudem seien Initiativen für die Reform von Entschuldungsverfahren für Entwicklungsländer zu ergreifen und illegitime Schulden zu streichen.
Unterzeichnet ist das Papier u.a. von Aktionsbündnis gegen Aids, B.A.U.M, Brot für die Welt, BUND, Care International Deutschland, DNR, EED, Erlassjahr.de, FIAN, Forum Umwelt & Entwicklung, Germanwatch, Gerechtigkeit Jetzt, Greenpeace, Heinrich-Böll-Stiftung, INKOTA Netzwerk, Karl-Kübel-Stiftung, Klimabündnis, Kosa (Koordination Südliches Afrika), Misereor, NABU, Naturfreundejugend, Oro Verde, Oxfam, Urgewald, VEN (Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen), VENRO (Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen), Weltfriedensdienst, WWF.