Ärzte ohne Grenzen zufolge handelt es sich bei der getöteten Mitarbeiterin um die Französin Elsa Serfass, die als Logistikerin auf ihrem ersten Einsatz mit der Hilfsorganisation war. Der Vorfall ereignete sich am Montag auf einer Erkundungsfahrt. Elsa Serfass arbeitete von der Basis eines Projekts in Paoua aus, in dem die Organisation Hilfe für die Opfer der andauernden Gewalt leistet.
Der Nordwesten der Zentralafrikanischen Republik liegt im Zentrum eines Konflikts zwischen Rebellen und Regierungstruppen. Darüber hinaus resultieren aus der instabilen Situation auch bewaffnete Überfälle auf den Straßen.
Die lokale Bevölkerung ist nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen systematischer Gewalt ausgesetzt. Viele Dörfer, die entlang der Straßen liegen, seien angegriffen, geplündert und niedergebrannt worden. Die Einwohner würden so zur Flucht gezwungen und versuchten unter extrem schwierigen Bedingungen im Busch zu überleben. Das Gesundheitssystem der Region sei zusammengebrochen, und die Unsicherheit mache es für die Menschen schwierig, Zugang zu medizinischer Behandlung zu erhalten.
Ärzte ohne Grenzen arbeitet in Paoua und der umliegenden Region. Die Mitarbeiter leisten im Referenzkrankenhaus der Stadt Hilfe und gewährleisten zudem mit mobilen Teams in mehreren Dörfern die Basisgesundheitsversorgung. Nach einem Angriff der Rebellen auf die Stadt N'Gaoundal am 30. Mai, auf den die Regierungsarmee mit gewalttätigen Repressalien reagierte, beschloss Ärzte ohne Grenzen angesichts der katastrophalen Gesundheitsversorgung, eine Erkundungsfahrt durchzuführen. Während dieser Fahrt kam das Fahrzeug von Ärzte ohne Grenzen unter Beschuss, und Elsa Serfass wurde tödlich verletzt. "Ihr tragischer Tod ist ein furchtbarer Schock für Ärzte ohne Grenzen, und die Organisation trauert mit ihrer Familie und ihren Freunden. Ihnen gelten die Gedanken der Mitarbeiter", erklärte die Organisation.
Neben dem Projekt in Paoua hat Ärzte ohne Grenzen im Norden der Zentralafrikanischen Republik Programme in Markounda, Boguila, Kabo und Batangafo, um den Opfern des Konflikts Hilfe zu leisten. Im Nordosten gibt es ein Projekt in der Stadt Birao.