
Das Kapital der 1975 gegründeten Oikocredit stammt aus den Geldanlagen von weltweit mehr als 28.000 Einzelpersonen und Institutionen. Ende 2007 hatten sie rund 320 Millionen Euro investiert, 44 Millionen mehr als im Vorjahr.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von Oikocredit wird weiterhin die Förderung von Mikrokreditprogrammen sein. "In diesem Bereich ist Oikocredit weltweit einer der führenden privaten Finanziers", sagte Ulrike Chini, Geschäftsführerin von Oikocredit Westdeutscher Förderkreis. "Auch 2008 werden wir insbesondere junge Mikrofinanzinstitutionen, vor allem in ländlichen Regionen, unterstützen. Darin unterscheiden wir uns von vielen anderen Finanziers, die sich stärker an ihrer Rendite orientieren und deshalb nur in sehr etablierte Institutionen investieren."
Oikocredit will außerdem deutlich mehr Darlehen an Genossenschaften und Unternehmen vergeben, die Produkte wie Kaffee, Schokolade oder Textilien über den Fairen Handel vermarkten. "Ende 2007 waren hier rund 40 Darlehen über insgesamt elf Millionen Euro vergeben, 2008 soll die Summe verdoppelt werden", so Ulrike Chini. "Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir neue Anleger, denn wir wollen ja nicht in anderen Bereichen die Darlehensvergabe verringern." Deshalb startete Oikocredit im Januar die internationale Kampagne "Fair handeln mit Geld". Sie soll sozial verantwortliches Verbraucherverhalten fördern, beim Einkauf ebenso wie bei der Geldanlage.
In geographischer Hinsicht will Oikocredit sich 2008 besonders auf eine verstärkte Darlehensvergabe nach Afrika konzentrieren. Geplant sind unter anderem Studien, die den Bedarf und die Potenziale in Angola, Mosambik, Nigeria und Ruanda überprüfen.