Berlin/Khartum (epo). - Eine neue Serie von Angriffen im Norden Darfurs hat rund 2.000 Menschen in die Flucht getrieben. Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen leistete ein Team der Organisation Vertriebenen in Saraf Ayat medizinische Hilfe, als das rund 50 Kilometer von der Regionalhauptstadt El Fasher gelegene Dorf überfallen wurde. Dort seien Menschen untergekommen, die erst einige Tage zuvor vor Überfällen geflohen waren. Ärzte ohne Grenzen ist äußerst besorgt über die Gewalt in der Region.

Beim Eintreffen der Helfer von Ärzte ohne Grenzen in Saraf Ayat am 30. November hatten rund 1.500 Vertriebene Zuflucht in dem Dorf gesucht. Viele von ihnen waren in Schulgebäuden untergekommen. Sie waren nach den Erkenntnissen der Ärzte-Organisation am 27. November vor Angriffen geflohen, die sich gegen Dörfer nördlich der Stadt Tawilla gerichtet hatten. Die Vertriebenen benötigten dringend Nahrungsmittel, medizinische Hilfe, Decken und Unterkünfte. Ärzte ohne Grenzen habe gerade mit der medizinischen Versorgung begonnen, als der neue Überfall erfolgte. Die Vertriebenen mussten ebenso wie die Bewohner des Dorfes fliehen, die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen wurden evakuiert.

"Es ist sehr Besorgnis erregend, dass Menschen wiederholt zur Flucht gezwungen werden und keinen sicheren Ort finden", sagte Jerome Oberreit, Programmleiter von Ärzte ohne Grenzen in Brüssel. "Unsere Untersuchungen zeigen, dass es während der frühen Phase des Konflikts in Darfur zu sehr hohen Sterblichkeitsraten gekommen war, weil Menschen mehrfach von Gewalt betroffen waren und fliehen mussten. Wir sind sehr besorgt darüber, dass sich dies im Norden Darfurs erneut anbahnen könnte. Die Zivilbevölkerung ist diesem Konflikt schutzlos ausgeliefert und braucht dringend humanitäre Hilfe. Es ist völlig inakzeptabel, dass die Gewalt gegen diese Männer, Frauen und Kinder weitergeht."

Ärzte ohne Grenzen arbeitet gegenwärtig mit mehr als 200 internationalen und 2.000 nationalen Mitarbeitern in Darfur und erreicht eigenen Angaben zufolge rund 700.000 Menschen. Die Teams arbeiten an 26 Orten und leisten medizinische Hilfe. Sie behandeln Verwundete, versorgen unterernährte Kinder und kümmern sich um die Wasser- und Sanitärversorgung. Im Nachbarland Tschad betreuen 35 internationale Mitarbeiter Flüchtlinge aus Darfur.

 Ärzte ohne Grenzen


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