Bundespräsident Horst KöhlerHamburg (epo.de). - Afrika sollte in den Gremien der Vereinten Nationen und beim Internationalen Währungsfonds (IWF) mehr Stimmenanteile erhalten. Das hat Bundespräsident Horst Köhler bei einer Veranstaltung der ZEIT in Hamburg gefordert. Er befürchte, dass Afrika durch die internationale Wirtschaftskrise und die dagegen getroffenen Maßnahmen in Vergessenheit gerate, sagte Köhler nach Angaben der Wochenzeitung.

Köhler sprach sich der ZEIT zufolge für ein großes öffentliches Infrastrukturprogramm aus, um zu zeigen, dass man an den Kontinent glaube. Die westliche Welt arbeite häufig mit "Doppelstandards"; an der Korruption seien oft auch Personen aus den Industrienationen beteiligt.

Er sehe die Möglichkeit eines "historischen Versagens in Afrika", so der Bundespräsident, der auch die Initiative "Partnerschaft mit Afrika" gegründet hat. Die Industrienationen dürften ihren Wohlstand nicht auf Basis unfairer Rohstoffpreise in Afrika sichern. "Wir sollten bescheidener sein und mehr Respekt vor Afrika haben", sagte Köhler. Dazu gehörten auch faire Rohstoffpreise, damit nicht alleine die Industrienationen profitierten. Köhler: "Wir brauchen eine Politik und Kultur des Miteinanders."

Bei der Veranstaltung mit dem Titel "Ein neuer Blick auf Afrika", das ZEIT-Afrika-Korrespondent Bartholomäus Grill moderierte, forderte die namibische Staatsanwältin Unomwinjo Katjipuka die Industrienationen auf, Regierungen, die ihr Volk ausbeuteten, konsequent zu boykottieren. Auch der Bestsellerautor Asfa-Wossen Asserate, ein Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie, bekräftigte diese Forderung.

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