Stockholm (epo). - 80 Träger des Alternativen Nobelpreises aus 40 Ländern treffen sich diese Woche in Salzburg aus Anlass des 25jährigen Bestehens des Preises. Einer von ihnen ist der Ägypter Ibrahim Abouleish, der mit seinem biologisch-dynamischen Agrarunternehmen SEKEM als "Wirtschaftsmodell für das 21. Jahrhundert" ausgezeichnet wurde.
SEKEM beschäftigt ca. 2.000 Menschen und produziert organische Tees, Kräuter und andere landwirtschaftliche Produkte für den ägyptischen Markt und für den Export. Über die Gewinne des Unternehmens wird eine umfassende Kultur- und Sozialarbeit mit Kindergärten, Schulen, einem medizinischen Zentrum und einer Kunstakademie finanziert.
Abouleish, der in Österreich studierte, sieht seine Arbeit als ein Produkt internationalen Austauschs: "In meinen ersten Jahren in Österreich nahm ich viel von der europäischen Kultur auf. Durch diesen kulturellen Austausch konnte ich meine eigenen Wurzeln, auch den Islam, aus einer völlig neuen Perspektive wahrnehmen. Dies entzündete die erste Flamme meiner Vision. Die trug ich im Herzen, als ich 1977 nach 21 Jahren nach Ägypten zurückkehrte und die Initiative vorbereitete."
Die Preisträger folgen der Einladung des Landes Salzburg, der Salzburger Wirtschaft, der Leopold Kohr Akademie und des Konferenzzentrums St. Virgil Salzburg. Neben Abouleish kommen unter anderem die bekannte indische Feministin und internationale Umweltaktivistin Vandana Shiva und Suciwati, die Witwe des im vergangenen September vergifteten indonesischen Menschrechtsanwalts und Alternativen Nobelpreisträgers Munir. Nicht teilnehmen kann der israelische Preisträger Mordechai Vanunu, der 1986 den Umfang des israelischen Atomprogramms enthüllte und auch nach dem Ende seiner 18jährigen Haftstrafe das Land nicht verlassen darf.
Die Preisträger werden am 9. und 12. Juni tagen und gemeinsame Initiativen und Projekte entwickeln. Am 10. und 11. Juni finden zahlreiche öffentliche Veranstaltungen mit den Preisträgern in Salzburg statt.
? Konferenzprogramm
? Right Livelihood Award Foundation
[Foto: Archiv der Right Livelihood Award Stiftung]