Bonn (epo). - Die Ausbildung junger Fach- und Führungskräfte aus Entwicklungsländern kann ein Beitrag zur Erreichung der Millenniums-Ziele der Vereinten Nationen sein. Von deutschen Hochschulen und ihren Partnerinstitutionen in Entwicklungs- und Schwellenländern gemeinschaftlich organisierte Aufbaustudiengänge sind auf den besonderen Ausbildungsbedarf dieser Zielgruppe zugeschnitten. Eine internationale Konferenz in Bonn vom 30. Juni bis 1. Juli geht auf Rahmenbedingungen und praktische Umsetzung internationaler Ausbildungsnetzwerke ein.
Über die Grenzen von Ländern und Kontinenten hinweg kooperieren deutsche Hochschulen mit Partnerinstitutionen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein wichtiges Ergebnis dieser Zusammenarbeit stellen gemeinschaftlich organisierte Studiengänge dar. Vor dem Hintergrund des bildungs- und entwicklungspolitischen Potenzials dieser Art von partnerschaftlicher Ausbildung und in der Überzeugung, durch die enge Zusammenarbeit im Hochschulbereich einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der "Millennium Development Goals" der Vereinten Nationen leisten zu können, haben der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) die Konferenz "Cross-Border Education and Development Co-operation" organisiert, die am 30. Juni und 1. Juli stattfindet.
Die Tagung findet in der gemeinsamen Konferenzreihe "Dialogue on Innovative Higher Education Strategies (DIES)" statt und bietet Akteuren der Hochschulkooperation in der Entwicklungszusammenarbeit ein Forum für die Diskussion verschiedener Modelle partnerschaftlicher Ausbildung. Teilnehmen werden ca. 90 Vertreter aus deutschen Hochschulen mit ihren Partnern aus 20 verschiedenen Entwicklungs- und Schwellenländern, internationale Bildungsexperten sowie Vertreter aus der Politik und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit.
Ziel der Konferenz ist es, die Voraussetzungen und Kriterien sowie die institutionellen und politischen Rahmenbedingungen für erfolgreiche internationale Ausbildungsnetzwerke zu erörtern. Dazu sollen am ersten Konferenztag vornehmlich praktische Aspekte der partnerschaftlichen Ausbildung zur Sprache kommen, wie z. B. die gemeinsame Curriculum-Entwicklung, Fragen des Credit Transfer und der gegenseitigen Anerkennung von Modulen. Zudem werden Implikationen der partnerschaftlichen Ausbildung vor dem Hintergrund des Hochschulreformprozesses in Deutschland diskutiert. Am zweiten Tag soll gezeigt werden, welche Impulse "Cross-Border Education" für die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen bietet.
Seit 1987 gibt es an deutschen Hochschulen "Aufbaustudiengänge mit entwicklungsländerbezogener Thematik". Der DAAD hat mit einem BMZ-finanzierten Stipendienprogramm die Strukturen für diese besondere Art der Weiterbildung geschaffen. Junge Fach- und Führungskräfte aus Entwicklungs- und Schwellenländern erhalten in diesen Studiengängen, die in aller Regel mit einem Masterabschluss enden, eine berufsnahe Aus-und Fortbildung. Das vermittelte Wissen soll die Teilnehmer nach ihrer Rückkehr dazu befähigen, Entscheidungspositionen in ihren Heimatländern einzunehmen und so einen Beitrag zur weiteren Entwicklung ihres Landes zu leisten.