
"Wir sehen mit großer Sorge, dass die Zahl der Menschen, die mit weniger als 1,25 US-Dollar am Tag auskommen muss, stark gestiegen ist", so Kömm. In Ländern wie Pakistan (Weizen) oder Indien (z. B. Zwiebeln) haben zudem Preissteigerungen dazu geführt, dass die Ärmsten weit mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Lebensmittel aufwenden müssen.
Tuberkulose ist hochansteckend, so die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe. Jeder Dritte trägt den Erreger in sich, doch die Krankheit bricht nur bei Menschen aus, deren Immunsystem geschwächt ist. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trifft TB besonders junge Erwachsene in ihren produktivsten Jahren. "TB ist eines der größten Hemmnisse für die nachhaltige Entwicklung armer Länder", betont Kömm.
Schlechte Ernten, Dürren, Flutkatastrophen, aber auch die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen zum Anbau von Nutzpflanzen für Biokraftstoffe könnten sich somit direkt auf den Gesundheitsstatus der Ärmsten auswirken. Auch der Aufkauf guter Anbauflächen in Afrika durch China und andere Staaten verschärfe Engpässe bei der Versorgung mit bezahlbaren und ausgewogenen Lebensmitteln.
Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe setzt sich dafür ein, dass alle Menschen weltweit Zugang zu Diagnose und standardisierter TB-Behandlung erhalten. Das Hilfswerk unterstützt Programme zur Tuberkulose-Kontrolle in Asien, Afrika und Lateinamerika. Schwerpunktländer sind Indien, Pakistan, Äthiopien, Nigeria und Sierra Leone.
Tuberkulose ist mit einer Antibiotika-Therapie, die genau nach Plan eingenommen werden muss, in sechs bis acht Monaten heilbar. Bei Unregelmäßigkeiten oder Abbruch der Behandlung besteht die Gefahr, dass die Erreger gegen die gängigen Medikamente Resistenzen bilden. Weltweit geht man derzeit von rund 500.000 Patienten mit "multiresistenter" TB aus. Die Behandlungskosten einer multiresistenten TB liegen bei rund 3.000 Euro pro Patient - gegenüber rund 50 Euro bei einer "normalen" TB.
www.dahw.de