suedwind_metall_rohstoffe_80Siegburg. - Beim Abbau von metallischen Rohstoffen gibt es massive soziale und ökologische Missstände. Das weist das SÜDWIND-Institut für Ökonomie und Ökumene in Siegburg in einer am Mittwoch vorgestellten Studie nach. SÜDWIND fordert, beim Abbau und der Verarbeitung der nach Deutschland gelieferten Rohstoffe müssten soziale und ökologische Mindeststandards sowie grundlegende Menschenrechte eingehalten werden.

Ein großer Teil der alltäglich verwendeten Produkte - von Baumaterialien, Fahrzeugen und Maschinen in den Fabriken bis hin zu modernen Kommunikationsgeräten - könnten ohne verschiedenste Metalle nicht gebaut werden. "Da der Abbau und auch der größte Teil der ersten Verarbeitungsschritte der metallischen Rohstoffe nicht in Deutschland stattfinden, kennen die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher die damit verbundenen Probleme nicht. Doch dies darf die hiesigen Unternehmen nicht aus ihrer Verantwortung für Missstände in ihrer Zulieferkette entlassen", sagte Friedel Hütz-Adams, Hauptautor der Studie.

In vielen Minengebieten gibt es der Studie "Im Boden der Tatsachen. Metallische Rohstoffe und ihre Nebenwirkungen" zufolge Landkonflikte, die Arbeitsbedingungen in Förderregionen sind teilweise schlecht und auch die Weiterverarbeitung der Rohstoffe ist mit großen Problemen verbunden. Die in der Studie beschriebenen Probleme in Indonesien, der Demokratischen Republik Kongo, Indien, China, Bolivien und Gabun belegen, so SÜDWIND, dass die Menschen in den Fördergebieten oft nicht vom vermeintlichen Rohstoffreichtum profitieren.

Dies betreffe so unterschiedliche Metalle wie Aluminium, Gold, Mangan oder Seltene Erden. "Während viele Unternehmen und die Bundesregierung nach Wegen suchen, um der deutschen Industrie den Zugang zu preiswerten metallischen Rohstoffen zu erleichtern, werden die entwicklungspolitischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen von deren Förderung häufig nicht beachtet", kritisierte Hütz-Adams.

Die vorliegende Studie ist der Beginn einer Serie von vier Studien zum Thema Rohstoffe, die im Jahr 2011 bei SÜDWIND erscheinen sollen. In den drei nachfolgenden Studien will das Institut auf Lösungsansätze bei entwicklungspolitischen sowie klimarelevanten Problemen eingehen. Darüber hinaus will sich SÜDWIND intensiv mit der Rolle von Banken und Investoren auf dem Metallmarkt beschäftigen. Auch auf die Rolle, die Verbraucherinnen und Verbraucher spielen können, wird eingegangen.

www.suedwind-institut.de

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