cccBerlin. - Die Kampagne für Saubere Kleidung und die VENRO-Kampagne "Deine Stimme gegen Armut" begrüßen, dass unter anderem auch KiK, Aldi, Primark und G-Star dem Brand- und Gebäudeschutzabkommen für Bangladesch beitreten wollen. Damit folgen sie dem Beispiel von PVH, Tchibo, Inditex/ Zara, C&A und anderen. Weitere Unternehmen wie Lidl, Metro, Otto, Ernsting, s'Oliver, Baumhüter, NKD oder PUMA seien jetzt gefordert, sich dieser Initiative anzuschließen, so die NGOs.

"Es dürfen nicht noch weitere Menschen unter den Trümmern von Textilfabriken begraben werden oder bei Fabrikbränden grausam zu Tode kommen. Die Zeit ist überfällig, dass nun alle Unternehmen, die in Bangladesch ihre Ware beziehen, dem verbindlichen Abkommen zum Brand- und Gebäudeschutz beitreten. Das Sterben muss endlich ein Ende haben", sagte Frauke Banse von der Kampagne für Saubere Kleidung.

Nach den verheerenden Unfällen in Textilfabriken in Bangladesch, die mehr als tausend Menschen das Leben gekostet haben, ist die Ankündigung einiger großer Modeketten, die bindende Übereinkunft über Brandschutz- und Gebäudesicherheit in Bangladesch zu unterzeichnen, nach Ansicht der NGOs ein entscheidender Schritt für mehr Sicherheit in Bangladeschs Textilfabriken. Auf einem Treffen Ende April zwischen Gewerkschaften, Arbeitsrechts-Initiativen und Textilunternehmen war festgelegt worden, dass bis zum 15. Mai substantielle Schritte unternommen werden sollen. "Den meisten Unternehmen ist das Vorhaben hinlänglich bekannt. Die Zeit des Zögerns und Prüfens muss heute endlich beendet werden", so Banse.

"Unternehmen dürfen nicht länger die Bedingungen ausblenden, unter denen die eigene Ware produziert wird. Verbindliche Abkommen, in denen die Unternehmen Verantwortung für die Sicherheit in den Zulieferbetrieben übernehmen, sind ein wichtiger Schritt um der unternehmerischen Sorgfaltspflicht entlang der Lieferkette gerecht zu werden", erklärte die Koordinatorin der Kampagne "Deine Stimme gegen Armut", Anke Scheid. "Wünschenswert wäre eine Ausweitung auf weitere arbeitsrechtliche Standards, wie etwa die Zahlung eines existenzsichernden Lohns."

Das Abkommen zum Gebäude- und Brandschutz wurde von den weltweiten Gewerkschaftsdachverbänden IndustriALL und UNI, der Clean Clothes Campaign (CCC), dem Workers Rights Consortium (WRC) und nationalen Gewerkschaften aus Bangladesch entwickelt. Es enthält verbindliche, durchsetzbare und transparente Regelungen zu unabhängigen Inspektionen mit öffentlichen Berichten, verpflichtende Instandsetzungsmaßnahmen und entsprechender Kostenbeteiligung der internationalen Auftraggeber. Den Arbeiterinnen und Arbeitern sowie den Gewerkschaften wird eine maßgebliche Rolle in der Umsetzung zugewiesen.

Die am Verhandlungs- und Kampagnenerfolg beteiligten Gewerkschaften, Arbeits- und Menschenrechtsorganisationen wollen die Umsetzung der Verpflichtungen sehr wachsam verfolgen. Auch die deutschen Betriebsräte der Modehändler H&M und Zara haben vehement von ihren Firmenleitungen die Unterzeichnung des Sicherheitsabkommens gefordert und werden nun über ihre internationalen Netzwerke die Umsetzung verfolgen.

"Deine Stimme gegen Armut" und die Kampagne für Saubere Kleidung fordern, dass Unternehmen verpflichtet werden, Rechenschaft über die Auswirkungen ihres Handelns entlang der gesamten Produktionskette abzulegen. Das sei Teil der langjährigen Forderungen der Kampagne für Saubere Kleidung und der vor rund zwei Wochen gestarteten Aktion zu menschenwürdigen Arbeit von "Deine Stimme gegen Armut".

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www.deinestimmegegenarmut.de

 


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