Berlin/Santarém. - Brasilien und Deutschland festigen ihre Zusammenarbeit zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes und zur Wiederbewaldung zerstörter Flächen. Das gaben Entwicklungsministerin Svenja Schulze und die brasilianische Umweltministerin Marina Silva bei einem Treffen im Amazonas-Regenwald in der Nähe von Santarém bekannt, an dem auch die norwegische Entwicklungsministerin Anne Beathe Tvinnereim teilnahm.
Berlin - Am 14. September, dem Tag des Tropenwaldes, wird weltweit auf die Zerstörung der Regenwälder hingewiesen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat berichtet, dass seit 1990 geschätzt 420 Millionen Hektar Wald verloren gingen. Das entspricht fast der Fläche der Europäischen Union. Besonders dramatisch ist der Verlust des ursprünglichen Regenwaldes.
Bern. - Reiche Privatpersonen investieren zunehmend in den Agrarsektor. Das heizt den Anbau von pflanzlichen Rohstoffen an, die sich für die menschliche Ernährung, für die Industrie und als Tierfutter eignen. Dieser Kapitalfluss trägt direkt zur Entwaldung im globalen Süden bei, insbesondere in den Tropen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern.
Hamburg. - Trotz Selbstverpflichtung können globale Konsumgüterhersteller wie Nestlé oder Unilever immer noch nicht ausschließen, dass für ihre Produkte weltweit riesige Waldflächen vernichtet werden. Das zeigt ein neuer Report von Greenpeace International, für den die Umweltschutzorganisation mehr als 50 Unternehmen zu ihrer Lieferkette befragt hat. Denn ob Schokolade, Shampoo oder Tiefkühlpizza: Unzählige Produkte enthalten Agrargüter wie beispielsweise Palmöl oder Soja. Deren Anbau zerstört unter anderem Regenwälder und befeuert damit die Klimakrise und das Artensterben.
Berlin. - Das Bundesumweltministerium (BMU) und das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) haben den Beitritt Deutschlands zur Tropischen Waldallianz verkündet. Durch den Beitritt baut die Bundesregierung ihr aktives Engagement für entwaldungsfreie Lieferketten aus. Bereits seit vielen Jahren unterstützen beide Ministerien umfangreiche Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von tropischen Wäldern.
Bern. - Die Ausbreitung der Landwirtschaft ist die Hauptursache für die Abholzung von tropischen Wäldern in Lateinamerika. Dabei kann die Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktivität entweder dazu beitragen, dass Wälder geschont werden – oder aber die Abholzung zusätzlich fördern. Eine Studie der Universität Bern zeigt, dass dabei die soziale Ungleichheit eine Rolle spielt: Grosse Ungleichheit führt zu mehr Abholzung, weniger Ungleichheit langfristig zu einem besseren Schutz der verbleibenden Tropenwälder.
Berlin. - Ob Kakao in der Schokolade, Palmöl im Lippenstift oder Soja im Brotaufstrich - in vielen Produkten, Nahrungs- und Futtermitteln, Kosmetika oder Medikamenten sind pflanzliche Rohstoffe enthalten, zu deren Erzeugung Tropenwälder gerodet wurden. Das wiederum läuft dem Klimaschutz und insbesondere dem Ziel der Erhaltung und nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder weltweit entgegen. Mit einer internationalen Konferenz am 20. Juni 2017 in Berlin will die Bundesregierung den Zusammenhang zwischen Konsum und Verlust von Naturwald aufgreifen.