Bonn . - Zum ersten Mal seit der Pariser Klimakonferenz kommen am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs der G7 zum Gipfel zusammen. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch erwartet von dem Treffen klare Vereinbarungen zur Implementierung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs), der Umsetzung der Pariser Beschlüsse in nationale Klimapolitik und ein Bekenntnis zu einer raschen Ratifizierung des Klimaabkommens.
Berlin. - Wenige Tage vor Beginn des G7-Gipfels im japanischen Ise-shima hat die G7-Gruppe ihren Rechenschaftsbericht über die bisherigen Fortschritte bei der Bekämpfung von Armut, Hunger und Krankheit vorgestellt. Deutlich verfehlt wurde die angestrebte Reduzierung der Kinder- und Müttersterblichkeit. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision hat deshalb gefordert, deutliche Zeichen im Kampf für die Verbesserung der Situation von Kindern und Müttern zu setzen.
Berlin. - Die Regierungen der G7-Staaten haben das Ergebnis ihres Gipfels auf Schloss Elmau in der Abschlusserklärung "An morgen denken. Gemeinsam handeln" zusammengefasst. Sie hatten sich am Montag auf Initiativen geeinigt, um Mädchen und Frauen zu stärken, die Anzahl der Menschen, die an Hunger und Mangelernährung leiden, um 500 Millionen zu reduzieren, Lehren aus der Ebola-Krise zu ziehen und bestehende Entwicklungsversprechen bekräftigt. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte dazu: "So viel Entwicklungspolitik war nie. In Elmau hat Deutschland als G7-Vorsitzender gezeigt, dass wir reichen Länder unseren Teil der Verantwortung übernehmen." Aus Sicht der Zivilgesellschaft war es "ein Gipfel der Versprechen und Bekenntnisse", so Bernd Bornhorst von VENRO. "Für jeden ist etwas dabei, aber es fehlt an vielen Stellen die Konkretisierung und Verbindlichkeit." Auch weitere Hilfsorganisationen haben die Ergebnisse zu Klimapolitik, Gesundheit, Handel, Ernährungssicherheit und Gleichberechtigung kommentiert.
Garmisch-Partenkirchen. - Beim Treffen der G7 am Montag stand unter anderem das Thema Klimaschutz auf der Tagesordnung. Um das 2-Grad-Klimaziel noch einzuhalten, müssen die G7-Staaten ihren Ausstoß von Treibhausgasen rasch und deutlich senken. Dazu müssen sie die besonders klimaschädliche Kohleverstromung deutlich reduzieren. Dies zeigen Berechnungen der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Auch weil G7-Länder wie Deutschland ihren Kohleanteil am Strommix nicht rasch genug reduzieren, ist die Ländergruppe noch immer für mehr als ein Viertel des globalen Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich.
Berlin. - Das Programm des G7 Gipfels in Elmau stößt auf Kritik einer überwältigenden Mehrheit der Deutschen. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag von Oxfam Deutschland zeigt, dass 82 Prozent der Deutschen beim Gipfeltreffen der G7-Staats- und Regierungschefs einen Schwerpunkt in den Gesprächen beim Umgang mit weltweit wachsender sozialer Ungleichheit erwarten. Doch dieses Thema steht nicht auf der Agenda.
Berlin. - Die deutsche Bundesregierung ist am 7. und 8. Juni 2015 Gastgeberin des G7 Gipfels auf Schloss Elmau (Oberbayern). Aus entwicklungspolitischer Sicht stehen der Kampf gegen Hunger und Armut, die Einführung weltweiter Umwelt- und Sozialstandards, der Klimaschutz und der Aufbau von Gesundheitssystemen in den Länder des globalen Südens auf dem Programm. "Die Agenda des G7-Gipfels klingt nach einem Wunschkonzert zivilgesellschaftlicher Organisationen. Dabei handelt es sich um eine reine Playback-Show", kritisierte Niema Movassat, Obmann für Welternährung der Fraktion DIE LINKE, am Mittwoch in Berlin die mehrere Hundert Millionen Euro teure Veranstaltung.
Berlin. - Unternehmen und Investoren mit Sitz in den G7-Staaten schleusen in Afrika jedes Jahr Milliardengewinne am Fiskus vorbei. Unternehmen aus G7-Ländern haben afrikanische Steuerbehörden allein im Jahr 2010 mit manipulierten Verrechnungspreisen um etwa sechs Milliarden Dollar geprellt. Das ist das Ergebnis des Oxfam-Berichts "Money talks: Africa at the G7" der am Dienstag in Berlin vorgestellet wurde.