Leverkusen. - Am 3. Dezember jährt sich die Katastrophe von Bhopal zum vierzigsten Mal. In einer Pestizid-Fabrik der US-Firma Union Carbide flog ein mit Methylisocyanat (MIC) gefüllter Tank in die Luft. Allein in den ersten drei Tagen nach der Detonation starben 2.500 bis 3.500 Menschen durch die Giftgase, den Spätfolgen erlagen rund 20.000. Viele der Betroffenen warten immer noch auf Gerechtigkeit. Die damals freigesetzten Chemikalien bedrohen die Gesundheit der Anwohner*innen bis heute, denn eine Sanierung des verseuchten Geländes fand nie statt.
Berlin/Brüssel. – Kurz vor einem möglichen Abschluss des EU-Mercosur-Handelsabkommens warnen erneut 395 zivilgesellschaftliche Organisationen, soziale Bewegungen und wissenschaftliche Institutionen aus Lateinamerika und Europa eindringlich vor dem Abkommen. Sie fordern einen Stopp des Vertrags, da dieser die Interessen von Konzernen über den Schutz von Menschen, Umwelt und demokratischen Rechten stelle.
Berlin. - Beschwerdemechanismen in den globalen Lieferketten der Schuh- und Lederindustrie funktionieren nur unzureichend: Indische Arbeiterinnen und Arbeiter in Schuh- und Lederfabriken fürchten Diskriminierung und den Verlust ihrer Arbeitsplätze, wenn sie sich über Missstände beschweren. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des entwicklungspolitischen INKOTA-netzwerks. Deutsche Unternehmen sind nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verpflichtet diese Praxis zu beenden.
Berlin/Addis Abeba. - Bundesminister Cem Özdemir eröffnete am Montag (04. November) in Addis Abeba, Äthiopien, gemeinsam mit der Landwirtschaftskommissarin der Afrikanischen Union (AU), Josefa Sacko, das Projektbüro für den „Agrarpolitischen Dialog“ (APD) zwischen Deutschland und der AU. Diese Zusammenarbeit stellt die erste ihrer Art dar, in der ein deutsches Ministerium mit der AU und ihren 55 Mitgliedsstaaten auf agrarpolitischer Ebene kooperiert.
Berlin. - Vor der Jahrestagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds in Washington D.C. (24.10- 26.10) appelliert die Entwicklungsorganisation ONE an die Anteilseigner und das Management der Weltbank, die begonnenen Reformen der multilateralen Entwicklungsbanken (MDB) fortzuführen und zu vertiefen. Trotz guter Fortschritte bleibt noch ein Potenzial von rund 400 Milliarden US-Dollar ungenutzt, das dringend mobilisiert werden muss, um globale Herausforderungen wie extreme Armut und den Klimawandel effektiv anzugehen.
Cartoon: Foreign Debt of the Third World, made by Santiago (Chile). Copyright © by boldtpublishing.com