Medien und Entwicklung

Berlin. - Das Jahr 2022 wurde in der Öffentlichkeit als außergewöhnlich ereignisreich wahrgenommen. Medien griffen in ihren Jahresrückblicken häufig den Begriff der "Zeitenwende" auf, um das dominierende Thema des Jahres, den Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen, zu beschreiben. Wenig bis keine Beachtung fanden dagegen zahlreiche Krisen und Katastrophen, die sich im Globalen Süden ereigneten.

rsfBerlin. - Etwa 12.000 ukrainische und ausländische Journalistinnen und Journalisten haben seit dem 24. Februar 2022 eine Akkreditierung erhalten, um über den Krieg in der Ukraine zu berichten. Viele von ihnen riskierten ihr Leben, um die Geschehnisse zu dokumentieren. Sie berichteten aus stark umkämpften Gebieten, manche wurden gezielt von russischen Streitkräften angegriffen. Ukrainische Medien wurden massiv in ihrer Arbeit eingeschränkt.

rsfBerlin. - Attacken, Drohungen und Einschüchterungsversuche von nationalistischen Politikern gegen Medienschaffende in der Türkei nehmen knapp ein Jahr vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen rasant zu. Reporter ohne Grenzen (RSF) verurteilt die Einschüchterungsversuche auf das Schärfste.

rsfBerlin. - Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan am 15. August 2021 ist die Medienlandschaft um mehr als ein Drittel geschrumpft. 39,6 Prozent aller Medien wurden eingestellt. 59,7 Prozent der Medienschaffenden arbeiten nicht länger in ihrem Beruf. Das geht aus einer Erhebung von Reporter ohne Grenzen (RSF) hervor. Besonders betroffen sind Journalistinnen: Drei Viertel von ihnen wurden arbeitslos; in elf Provinzen arbeiten gar keine weiblichen Medienschaffenden mehr.

rsfBerlin. - Neue Krisen und Kriege sowie wiederaufgeflammte Konflikte gefährden die weltweite Pressefreiheit und brachten Journalistinnen und Journalisten seit Anfang 2021 in vielen Ländern der Welt in Gefahr. Die Rangliste der Pressefreiheit 2022 von Reporter ohne Grenzen (RSF) zeigt, dass von gewalttätigen Konflikten nicht nur Gefahr für Leib und Leben von Medienschaffenden ausgeht – sie wurden auch von vielfältigen Repressionen begleitet, mit denen Regierungen die Informationshoheit zu gewinnen versuchen.

rsfBerlin. - Die Zahl inhaftierter Medienschaffender ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent auf ein Rekordhoch angestiegen. Zum Stichtag 1. Dezember saßen weltweit mindestens 488 Journalistinnen, Journalisten und andere Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis, darunter 60 Frauen. 212 der Inhaftierten entfallen allein auf China, Myanmar und Belarus. 65 Journalistinnen und Journalisten gelten derzeit als entführt. Zugleich ist die Zahl der aufgrund ihrer Arbeit getöteten Medienschaffenden mit 46 so niedrig wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Das zeigt die Jahresbilanz der Pressefreiheit, die Reporter ohne Grenzen (RSF) am Donnerstag veröffentlicht hat.

unesco deParis. - Weltweit gerät die freie Berichterstattung weiter unter Druck. Davor warnt die UNESCO in der Kurzfassung des Weltberichts zur Meinungsfreiheit und Medienentwicklung, der jetzt während der Generalkonferenz der Organisation in Paris vorgestellt wurde. Die mit der Covid-19-Pandemie einhergehenden wirtschaftlichen Rezessionen hätten auch Geschäftsmodelle der Medien erfasst, mit gravierenden Folgen für die Freiheit und Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten.

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