Demokratisierung

ghani ashraf afghanistanKabul. - Die neue Regierung in Afghanistan will am Dienstag - einen Tag nach der Vereidigung von Präsident Aschraf Ghani - das "Sicherheitsabkommen" mit den USA unterzeichnen. "Der Westen hat lange darauf gewartet", schreibt "Die Zeit". Auch das Truppenstatut-Abkommen mit der NATO soll unterschrieben werden. Nach Angaben der NATO stehen für die neue "Ausbildungsmission" bereits mehr als 10.000 Soldaten bereit. Mehr als 40 Nationen wollen sich an der neuen "Mission" beteiligen, darunter NATO-Partnerländer wie Georgien, Mazedonien und die Mongolei. Ab Weihnachtend sollen 12.000 NATO-Soldaten im Land sein.

 

gfbvGöttingen. - Zehn Jahre, nachdem der damalige US-Außenminister Colin Powell erstmals von einem Völkermord in Darfur sprach, gibt es noch immer keinen ausreichenden Schutz für die Zivilbevölkerung im Westen des Sudan. Dies berichtete die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch in Göttingen. Die Gewalt regierungsnaher Milizen in Darfur hält weiter an. Zwischen dem 1. Juli und dem 22. September 2014 registrierte die GfbV in den fünf Provinzen Darfurs 149 Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen bei 73 Überfällen regierungsnaher Milizionäre. 35 Opfer waren noch minderjährig.

sanaDamaskus. - Der Sprecher des syrischen Parlaments hat dem von den USA geführten Bündnis zur Bekämpfung des "Islamischen Staates" (IS) in Syrien und im Irak den Willen abgesprochen, den Terrorismus in der Region wirklich beenden zu wollen. Länder wie Saudi-Arabien und die Golfstaaten, die sich jetzt der Initiative von US-Präsident Barack Obama anschlossen, hätten zuvor offen ihre Unterstützung für die bewaffneten Rebellen im Irak und in Syrien verkündet, sagte Parlamentssprecher Jihad al-Laham laut der staatlichen Nachrichtenagentur SANA.

 suedsudan 150Göttingen. -  Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der Regierung des Südsudan vorgeworfen, mit ihrem Arbeitsverbot für Ausländer den Tod zehntausender Menschen billigend in Kauf zu nehmen. "Kurz vor dem Höhepunkt einer Hungerkatastrophe Hilfsorganisationen den Einsatz erfahrener ausländischer Mitarbeiter zu verbieten, ist zynisch und menschenverachtend", erklärte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. "Südsudans führende Politiker machen keinen Hehl daraus, dass ihnen ihr Machterhalt wichtiger ist als das Leben von Zivilisten.

Prothesenherstellung in Sierra Leone. Foto: Handicap InternationalFreetown/München (epo). - Vier Jahre nach dem offiziellen Ende des Krieges ist Sierra Leone, das zweitärmste Land der Welt, aus den Schlagzeilen geraten. Der Wiederaufbau in dem westafrikanischen Land ist für die Vereinten Nationen "eines der zehn Themen, über die die Welt nicht genug erfährt". Sierra Leone hält den traurigen Weltrekord der höchsten Kindersterblichkeit. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei vierzig Jahren. Die medizinische Versorgung ist äußerst schlecht. Die internationale Presse berichtete zu Bürgerkriegszeiten vor allem darüber, dass so genannte Rebellen, unter ihnen viele Kindersoldaten, wahllos Männern, Frauen und Kindern die Hände und Arme abhackten. Die Münchener Hilfsorganisation Handicap International kümmert sich - auch ohne die Fernsehkameras - um die Opfer.

Wappen des IrakLos Angeles/Bagdad (epo). - Irakischen Statistiken zufolge sind seit der US-Invasion im März 2003 mehr als 50.000 Iraker gewaltsam ums Leben gekommen. Vermutlich sei die Zahl der Opfer aber noch höher, weil für das erste Kriegsjahr nur unvollständige Zahlen vorlägen, berichtete die "Los Angeles Times" in ihrer Internet-Ausgabe. Die meisten Opfer seien Zivilisten, so die Zeitung, die ihre Angaben auf Quellen wie das Bagdader Leichenschauhaus, das irakische Gesundheitsministerium und andere Regierungseinrichtungen stützt.

PEWWashington (epo). - In Europa und in muslimischen Ländern wird die US-Politik im Irak als größere Bedrohung für den Weltfrieden angesehen als das Nuklearprogramm des Iran. Wie aus einer neuen Umfrage des Pew Forschungszentrums in Washington unter 17.000 Personen in 15 Ländern einschliesslich der USA hervorgeht, ist das weltweite Ansehen der USA weiter gesunken. Nur in Indien und in Russland unterstützt demnach eine Mehrheit der Bevölkerung den von US-Präsident George W. Bush begonnenen "Krieg gegen den Terrorismus". Selbst in Großbritannien, dem wichtigsten US-Verbündeten, glauben 60% der Bevölkerung, die US-Invasion im Irak habe die Welt gefährlicher gemacht.

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