Wirtschaft

WTOHongkong/Berlin/Oxford (epo). - Die EU und die USA müssen im Jahr 2006 radikal neue Angebote auf den WTO-Verhandlungstisch legen, wenn sie nicht das endgültige Aus für die "Entwicklungsrunde" der Welthandelsorganisation (WTO) riskieren wollen. Zu diesem Schluss kommt Oxfam International in einer Analyse der Verhandlungsergebnisse des WTO-Ministertreffens vom 13. bis 18. Dezember in Hongkong.

Claudia WarningHongkong/Berlin/Bonn (epo). - Entwicklungs- und Umweltorganisationen haben nach dem Ende der 6. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WTO in Hongkong eine negative Bilanz der WTO-Verhandlungen gezogen. Die meisten nichtstaatlichen Organisationen (NRO) halten die "Doha-Entwicklungsrunde" der WTO für gescheitert. "Der große Wurf ist ausgeblieben", kommentierte die Vorstandsvorsitzende des Verbandes Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO), Claudia Warning, die Ergebnisse des WTO Gipfels. "Die notwendigen Impulse, zur verstärkten Einbeziehung des Welthandels in die weltweite Armutsbekämpfung und bei der Umsetzung der Millenniums-Entwicklungsziele kamen nicht."

Barbara Unm??igHongkong (epo). - Von der versprochenen "Entwicklungsrunde" der Welthandelsorganisation WTO ist nach dem Ende der 6. WTO Ministerkonferenz in Hongkong (13.-18. Dezember) nicht viel übrig geblieben. Dieses Resümee hat die Entwicklungsexpertin und Vorstandsvorsitzende der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung (HBS), Barbara Unmüßig, gezogen. "Die Entwicklungsländer haben in Hongkong minimale Zugeständnisse im Agrarbereich mit weitreichenden Verpflichtungen in anderen Punkten, vor allem im Industrie- und Dienstleistungsbereich, bezahlen müssen", sagte Unmüßig. "Vor allem die EU, aber auch die USA, haben ihre Interessen ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Entwicklungsländer durchgesetzt und damit deren reale Entwicklungschancen vermindert."

eedHongkong (epo). - Das Ergebnis von Hongkong ist nach Ansicht des EED ein WTO-typischer Tauschhandel: Während die Industrieländer das Ende aller landwirtschaftlichen Exportsubventionen für 2013 zusagten, mussten die Entwicklungsländer der Forderung nach Marktöffnung bei Dienstleistungen nachgeben und einer Vereinbarung bei Industriezöllen zustimmen. Dies führt dazu, dass höhere Zölle stärker reduziert werden als niedrige.

GWHongkong (epo). - Die Ergebnisse der WTO-Ministerkonferenz in Hongkong sind von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch kritisiert worden. "Auch diese WTO-Ministerkonferenz macht aus der seit 2001 laufenden Doha-Runde noch lange keine Entwicklungsrunde, obwohl sie von der WTO als solche ausgerufen wurde", sagte Sarah Kahnert, Welthandelsreferentin bei Germanwatch. "Besonders deutlich wurde dies am Beispiel Baumwolle."

BonnBonn (epo). - Das koreanische Unternehmen UNCC/SMI Hyundai soll das Internationale Kongresszentrum am Bonner UN-Campus errichten. Der Rat der Stadt entschied, mit dem Unternehmen einen Projektvertrag abzuschließen. Mit der Vertragsunterzeichnung wird Anfang 2006 gerechnet. Das Zentrum soll 140 Millionen Euro kosten und Anfang 2009 eröffnet werden.

Protestaktion in Hongkong. Foto: AttacHongkong (dpa). - Am letzten Tag des Gipfeltreffens der Welthandelsorganisation (WTO) in Hongkong konnte nach zähen Verhandlungen eine Einigung auf einen Kompromiss hinsichtlich der Öffnung der Märkte erzielt werden. Das von WTO Generalsekretär Pascal Lamy vorgelegte Abschlussdokument löste sowohl bei der EU als auch bei den Schwellenländern (G20) und den ärmeren Entwicklungsländer vorsichtig geäußerte positive Reaktionen aus. Dem Lamy-Papier zufolge sollen die Agrarexportsubventionen der reichen Länder spätestens im Jahr 2013 auslaufen. Die von Deutschland unterstützten Erleichterungen bei den Industriezöllen wurden nicht in das Dokument aufgenommen.

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