helpOuagadougou. -  Die Hilfsorganisation "Help – Hilfe zur Selbsthilfe" zeigte sich am Donnerstagabend besorgt über die jüngste Eskalation in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou. Bereits seit Tagen protestierten dort große Bevölkerungsgruppen friedlich gegen eine geplante Verfassungsänderung.

"Seit dem 22. Oktober herrschte in Burkina Faso der Ausnahmezustand. Hunderttausende Burkiner waren täglich auf der Straße, um gewaltlos zu protestieren. Heute Morgen hinderten die Demonstranten die Abgeordneten an der Abstimmung über die Verfassungsänderung, indem sie die Nationalversammlung stürmten und in Brand setzten. Die Regierung zog den Gesetzesantrag bis auf Weiteres zurück. Es kam zu schweren Unruhen. Auch das Nationalfernsehen wurde gestürmt und sendet nicht mehr", berichtete Kristina Rauland-Yambré, Help-Länderkoordinatorin in Burkina Faso.

In Ouagadougou kam es zu Schüssen und Kämpfen zwischen den Demonstranten und der Polizei. "Gewalt kann keine Lösung sein. Help appelliert deshalb an alle Beteiligten, den Konflikt friedlich zu lösen", so Help-Geschäftsführerin Karin Settele.

Help Burkina Faso hat aufgrund der angespannten Sicherheitslage und zum Schutz seiner Mitarbeiter das Länderbüro in der Hauptstadt vorübergehend geschlossen. Die Mutter-Kind-Projekte in anderen Landesteilen laufen derzeit noch ungehindert weiter. "Die Lage ist besorgniserregend und keiner weiß, wie sie sich entwickeln wird", erklärte Kristina Rauland weiter. "Burkina Faso heißt übersetzt, das `Land der aufrechten Menschen´. Ich finde, dass das grundsätzlich zutrifft, es wird lieber verhandelt als gestritten. Diese Haltung schätze ich sehr an den Burkinern. Deshalb hoffen wir, dass sich die Zukunft des Landes auf friedliche Weise entscheidet."

Zeit Online hat am Freitagmorgen berichtet, dass der Staatschef Compaoré trotz der Massenproteste nicht zurücktreten will. Zuvor hatte das Militär die Absetzung des Kabinetts verkündet.

Help ist seit 2008 in Burkina Faso aktiv und führt dort Projekte zur Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung, Bekämpfung von Unterernährung, Nahrungsmittelhilfe und Landwirtschaftsförderung durch. Im Vordergrund steht dabei der Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Insbesondere im Bereich der Mutter-Kind-Gesundheit konnte Help eine nachhaltige Senkung der Sterblichkeit für Kinder unter fünf Jahren erzielen.

Quelle: help-ev.de


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