CMSNairobi/Bonn (epo). - Die 8. Vertragstaatenkonferenz der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (engl. Convention of Migratory species, CMS), die am heutigen 25. November in Nairobi zu Ende ging, hat den Schutz von Delfinen und Walen verstärkt. Der Gemeine Delfin erhielt durch die Aufnahme in Anhang I der Konvention den höchst möglichen Schutzstatus unter dem UN-Abkommen.

"Wir sind sehr erfreut über diese Entscheidung. Sie ist ein Signal für alle Mittelmeer-Anrainerstaaten, dringende Massnahmen umzusetzen, um ein Verschwinden der Gemeinen Delfine in dieser Region zu verhindern", erklärte Nicolas Entrup von der internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS. "Wir hoffen nun auf die schnelle Umsetzung eines Schutzmassnahmenplans, der bereits im vergangenen Jahr von Mitgliedern des regionalen Schutzabkommen für Wale und Delfine im Mittelmeer und Schwarzen Meer (ACCOBAMS) willkommen geheissen worden war. Leider ist in dieser dringenden Angelegenheit bisher nichts geschehen", sagte Entrup.

Der Gemeine Delfin im Mittelmeer gilt als stark gefährdet. Im Ionischen Meer nur noch selten anzutreffen, ist diese Delfinart in der Adria bereits gänzlich verschwunden. Im westlichen Teil des Mittelmeeres verursacht der fortwährende illegale Einsatz von Treibnetzen jährlich den Tod Hunderter Gemeiner Delfine.

In drei weiteren Beschlüssen wurden nach Angaben der WDCS ambitionierte Schritte zur Verringerung der durch Menschen verursachten Bedrohungen für Wale und Delfine festgelegt. Dazu zähle die internationale Koordination von Massnahmen zur Minimierung von Beifang, akustischer Meeresverschmutzung, von Schiffskollisionen, sowie die Intensivierung von Forschungsaktivitäten über die Folgen klimatischer Veränderungen auf wandernde Tierarten.

"Diesen Entschlüssen müssen nun auch Taten folgen", mahnte Entrup im Hinblick auf eine sehr kontroverse Diskussion über das künftige Budget des Abkommens. "Wir erwarten, dass erste Schritte zur Umsetzung von Schutzmassnahmen umgehend eingeleitet werden. Aber die Staaten müssen erkennen, dass es Tier- und Artenschutz nicht zum Nulltarif gibt."

Whale and Dolphin Conservation Society


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