Nach eingehender Prüfung habe das BVL beschlossen, ab 2005 die jährlich gemeldeten Daten zum Inlandsabsatz und zum Export von Pestizidwirkstoffen ausführlicher als bisher zu veröffentlichen. Dadurch würden der Allgemeinheit zukünftig detailliertere Informationen zu gehandelten Pestiziden auf Wirkstoffebene zugänglich gemacht, so Brot für die Welt.
"Diese Entscheidung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bedeutet einen wichtigen Schritt in Richtung Transparenz beim Handel mit diesen teilweise hochgiftigen Chemikalien", sagte Carina Weber, Geschäftsführerin von PAN Germany.
Dennoch ist dies laut PAN Germany und Brot für die Welt lediglich ein erster Schritt. Zusätzlich müsse die Industrie dazu verpflichtet werden, beim Export von Pestiziden das Empfängerland anzugeben. Dies müsse im Zuge der aktuellen Novellierung des Pflanzenschutzgesetzes gesetzlich verankert werden, fordern PAN Germany und Brot für die Welt. "Die Angaben zum Empfängerland sind nicht zuletzt für uns als Organisation sehr wichtig, um auf dieser Grundlage Maßnahmen und Projekte zur Verringerung der drastischen Probleme in der Anwendung von Pestiziden, insbesondere in Entwicklungsländern, zu entwerfen", erklärte Peter Rottach von Brot für die Welt.
Die deutsche Pestizidindustrie zähle weltweit zu den Spitzenexporteuren und trage somit zu den "oft verheerenden Umwelt- und Gesundheitsschäden bei, die insbesondere bei der Anwendung von Pestiziden unter Armutsbedingungen auftreten", erklärten die beiden Organsationen.